Gemeinsamer Fuhrpark
© energiekonsens

Carsharing ist insbesondere in Großstädten vielen längst ein Begriff und wird gern genutzt. „Dass Unternehmen sich Fahrzeuge teilen, um sie den Beschäftigten für Dienstfahrten oder Arbeitswege zu überlassen, hat sich dagegen noch nicht so etabliert. Dabei ist dies gut für die Umwelt und bietet wirtschaftliche Vorteile“, sagt Stella Reulecke, Projektmanagerin bei der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens. Grund genug für sie und ihr Team im Projekt „Kooperation CO₂“, zum Thema Fuhrparksharing zu informieren: in einer kostenlosen Veranstaltung für Betriebe und öffentliche Einrichtungen in Bremen, die am 11. Mai von 14 bis 16 Uhr online über Zoom stattfindet.

Bremen. Hier werden Pooling- und Sharing-Ansätze vorgestellt und Firmenvertreter*innen zeigen anhand von Praxisbeispielen auf, welchen Nutzen diese haben. Einen Schwerpunkt bildet das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte Forschungsprojekt Smart eFleets.

Darin haben sich drei Partner verbündet, um ihre Fuhrparks gemeinschaftlich zu betreiben und zu elektrifizieren. Zu den beteiligten städtischen Unternehmen gehören die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Der dortige Leiter des Fuhrparks, Heinrich Coenen, erläutert das gemeinsam entwickelte Mobilitätskonzept und nennt erste Ergebnisse: „Indem wir unsere Flotten in einem unternehmensübergreifenden Pool zusammenschließen und uns bestehende Ladeinfrastruktur für E-Mobilität teilen, können wir die Anzahl an mit Treibstoff betriebenen Fahrzeugen reduzieren.“

Damit die Vernetzung der Firmenfuhrparks zur Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen funktioniert und es in Spitzenzeiten nicht zu Engpässen kommt, werde nun an einer maßgeschneiderten Buchungssoftware gefeilt. Schon jetzt zeichnet sich laut Heinrich Coenen zweierlei ab: „Durch die Kooperation sparen wir Kosten ein und senken gleichzeitig die von unseren Betrieben ausgehenden CO₂-Emissionen.“

Fuhrparksharing: Gut geplant ans Ziel

Ein Wunsch, der auch den Umweltbetrieb Bremen (UBB) und Immobilien Bremen (IB) zusammenführte. „Unsere Fuhrparks liegen örtlich nah beieinander, so dass es sinnvoll schien, aus ihnen einen gemeinsamen Pool mit möglichst vielen E-Fahrzeugen zu machen“, erklärt Mounia Amghar, Klimaschutzmanagerin bei UBB. Sie gibt während der Veranstaltung von energiekonsens in einem Erfahrungsbericht Einblick, was bei einem solchen Schritt zu beachten ist – etwa im Hinblick auf vertragliche Rahmenbedingungen oder technische Anforderungen.

„Wir haben uns Unterstützung zur Umsetzung des Vorhabens gesucht und vorab untersuchen lassen, ob eine Kooperation zielführend ist. Nun gehen wir die Sache an“, verrät sie. Die „energievisite:mobilität+“, ein unentgeltliches Angebot von energiekonsens, sei hilfreich bei dem Vorhaben gewesen, die Mobilität im eigenen Unternehmen zu optimieren. Mounia Amghar: „Über die Beratung durch einen unabhängigen Experten erfuhren wir zum Beispiel mehr dazu, wie unsere Beschäftigten uns erreichen. Zudem erhielten wir Handlungsempfehlungen – darunter Fuhrparksharing als eine mögliche Maßnahme.“

Die Veranstaltung „Gemeinsamer Fuhrpark“ mit Vorträgen sowie anschließender Diskussion für Unternehmen ist der Auftakt einer Informationsreihe von energiekonsens zum Thema „Kooperationen für nachhaltige Mobilität“. „Es gibt viele Möglichkeiten, die betriebliche Mobilität hinsichtlich mehr Nachhaltigkeit zu verbessern. Hier wollen wir Impulsgeber sein“, so Stella Reulecke. Weitere Informationen und Anmeldung unter energiekonsens.de/unternehmen/mobilitaet.

Die "energievisite:mobilität+“ und "Kooperation CO₂" sind Teil des Projekts "Bremer Unternehmen sparen CO₂", gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft sowie aus Mitteln der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).