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Auf dem Weg zu einer besseren Klimabilanz birgt das Thema Druckluft gleich mehrere Stellschrauben. Ineffiziente Kompressoren, zu hohe Druckluftniveaus und vor allem Leckagen sorgen für immense Energieverluste. Welche Maßnahmen helfen, diese zu begrenzen und so Emissionen sowie teure Energie zu sparen, war Thema des fünften Netzwerktreffens unseres Effizienztischs „energiekonsens Klassik“.

„Druckluft ist teuer“, machte Referent Sven Kothe von Friede Kompressoren deutlich. „Aber es gibt viele Stellschrauben, um CO₂ und Kosten zu sparen. Wärmerückgewinnung ist dabei ein wichtiger Aspekt, denn bei einer Kompressorleistung von 90 kW können bis zu 72 kW nutzbare Wärmeenergie zurückgewonnen werden. Ein Wärmerückgewinnungssystem amortisiert sich in der Regel innerhalb weniger Monate“, so Kothe.

Außerdem sollten Unternehmen die Anlagen regelmäßig auf Dichtigkeit überprüfen, empfiehlt der Vertriebstechniker, um rechtzeitig gegenzusteuern: „Leckagen, die man zischen hört, sind ein Super-GAU. Da geht viel Energie verloren. Die Überprüfung sollte ein kontinuierlicher Prozess sein, denn die Leckagen kommen immer wieder. Darüber hinaus empfehle ich frequenzgeregelte Druckluftanlagen, da diese am effizientesten sind.“

Zu hoher Druck geht ins Geld

Zudem gibt es viele kleinere Maßnahmen, die dafür sorgen, dass weniger Energie ungenutzt die Anlage verlässt. Dazu gehören möglichst wenig Bögen im Druckluftnetz und ein niedriger Betriebsdruck: „Bei einer Absenkung um ein bar spart man schon rund sieben Prozent an Energiekosten. Ein zu hoch eingestellter Kompressor kostet also richtig Geld.“ Und schließlich sei auch die Belegschaft gefragt. „Es ist wichtig, die Mitarbeiter dafür zu sensibilisieren, dass Druckluft kostspielig ist. Immer wieder werden Arbeitsplätze mal eben sauber gepustet.

Bei Anheuser-Busch InBev hat man das Thema Druckluft bereits auf dem Zettel und lässt regelmäßig die Anlagen auf Leckagen überprüfen: „Druckluft ist ein permanenter Prozess mit vielen Facetten, um den man sich kümmern muss“, so Prozessingenieur Hartmut Sturhann. „Auch wir merken immer wieder, dass Leckagen viel Geld kosten.“

Auszubildende als Leckagen-Prüfer*innen

Axel Kochsiek von saturn petcare hat einen praktischen Tipp: „Wir haben vor einigen Jahren an dem Projekt Energie-Scouts der Handelskammer teilgenommen. Dort wurden Azubis im Aufspüren der Leckagen geschult. Das ist eine große Unterstützung in der kontinuierlichen Kontrolle.“

„Wir erleben immer wieder, dass das Thema Druckluft in Unternehmen einfach mitläuft und diese sich der Energieverluste nicht bewusst sind“, sagt unser Kollege Sebastian Pofahl. „Dabei können passende und gut eingestellte Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Emissionsminderung und damit zum Klimaschutz leisten.“

Über das Projekt

Der Effizienztisch "energiekonsens Klassik" ist Teil des Projekts „Bremer Unternehmen sparen CO₂“, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft sowie aus Mitteln der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).