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Die Eisarena Bremerhaven ist ein energieintensiver Betrieb. Allein im Jahr 2023 lag der Endenergieverbrauch bei 2.084 MWh, wobei sich der Verbrauch auf die Betriebsmonate von Juli bis März konzentriert. Im Frühjahr und Sommer sinkt der Bedarf, da die Eislauffläche außer Betrieb ist.

Energieberater Knud Vormschlag (beks Energieeffizienz) präsentierte vor Ort unter anderem ein früheres Energiekonzept, das ein Photovoltaik-Potenzial von 810 kWp identifizierte – genug, um rund 73 % des Stromverbrauchs der Arena zu decken. Allerdings steht vor der Installation eine große Herausforderung: Das Tonnendach der Arena ist sanierungsbedürftig, weshalb eine PV-Anlage in solcher Dimension erst mit der Dachsanierung sinnvoll wäre.

Weitere Effizienzpotenziale wurden in der Hallenbeleuchtung (ca. 200 MWh/a) und in der verbesserten Nutzung von Abwärme erkannt. Schätzungen zufolge könnte hier ein Einsparpotenzial von bis zu 2.000 MWh/a ausgeschöpft werden. Zusammen mit weiteren geringinvestiven Maßnahmen ist die Klimaneutralität für die Eisarena durchaus in Sichtweite.

Die nächsten Schritte? Eine Priorisierung der Maßnahmen sowie eine wirtschaftliche Prüfung der vorgeschlagenen Investitionen.

Energieeffizienztisch in der Eisarena Bremerhaven: Im Zeichen der Kälte

Am Dienstag, 18. März trafen sich die Teilnehmenden des "Energieeffizienztisch Zero" in der Eisarena Bremerhaven zu einem spannenden Netzwerktreffen, das ganz im Zeichen der Kälte stand. Neben der Vorstellung des Gastgebers durch Geschäftsführer Othmar Gimpel und einer Betriebsführung durch die technischen Räume, stellte Projektleiter Bernd Langer von Energiekonsens unter anderem eine Studie zu Kältemarktpotenzialen im Land Bremen vor, die energiekonsens im vergangenen Jahr beauftragt hatte.

Energieeffizienzgesetz: Was kommunale Unternehmen beachten müssen

Ein weiteres wichtiges Thema des Treffens war die Einhaltung der neuen Verpflichtungen aus dem Energieeffizienzgesetz (EnEfG) für kommunale Unternehmen. Kim Maertel (TARA Ingenieursbüro) führte durch die aktuellen gesetzlichen Anforderungen und gab wertvolle Empfehlungen zur Umsetzung.

Besonders relevante Kennzahlen: Ab einem Gesamtenergieverbrauch von 500 MWh/a bis 2.500 MWh/a müssen Unternehmen regelmäßige Energieaudits nach DIN EN 16247-1 durchführen. Für Unternehmen mit mehr als 2.500 MWh/a besteht die Pflicht zur Erstellung und Veröffentlichung von Umsetzungsplänen sowie zur Vermeidung und Dokumentation von Abwärme. Ab 7.500 MWh/a greift zusätzlich die Einführung eines Energie- oder Umweltmanagementsystems, und das bereits bis Mitte Juli 2025.

Kim Maertel verwies auf das kürzlich veröffentlichte BAFA-Infoblatt zum Energieeffizienzgesetz, das Unternehmen mit einem übersichtlichen Entscheidungsbaum eine Orientierungshilfe bietet.

Fazit und Ausblick

Das Treffen des Energieeffizienztischs Zero zeigte eindrucksvoll, welche Einsparpotenziale in der Eisarena Bremerhaven bestehen und wie gesetzliche Anforderungen Unternehmen zur Energieeffizienz verpflichten. Besonders spannend bleibt die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen, bei der energiekonsens Unternehmen weiterhin beratend zur Seite steht.

Die nächsten Netzwerktreffen finden am 24. Juni 2025 voraussichtlich bei der UBB sowie am 11. November 2025 am Flughafen Bremen statt. Wir freuen uns auf weitere inspirierende Diskussionen und praxisnahe Lösungen für mehr Energieeffizienz in Bremen!

Fördermittelgeber

Die Energieeffizienztische sind Teil des Projekts „Mehr Energieeffizienz für Bremer Unternehmen“ , das Bremer und Bremerhavener Unternehmen dabei unterstützt, Energie und CO₂ einzusparen und somit den Klimaschutz im Land Bremen voranzutreiben. Durch die Beratungsangebote sollen Einsparpotenziale aufgedeckt, über konkrete Effizienzmaßnahmen informiert und die Umsetzung dieser initiiert werden. Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Handelskammer Bremen, Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).

Interesse an einer Teilnahme? Im Format "Energieeffizienztisch Kompakt" sind noch wenige Plätze verfügbar. Melden Sie sich gerne bei Ihrem Ansprechpartner Bernd Langer.

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