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Kaum ein Beitrag zur Zukunft des Heizens kommt ohne Verweis die Wärmepumpe aus. Derzeit gilt diese Technologie als wichtiger Baustein für weniger Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen. Denn eine Wärmepumpe benötigt neben einer Wärmequelle nur Strom – und der lässt sich in großem Stil klimafreundlich erzeugen. Doch bei der Planung und dem Betrieb der Geräte gilt es, einige Punkte zu berücksichtigen. Das wurde auch beim Netzwerktreffen unseres Effizienztischs „energiekonsens Kompakt“ deutlich.

Wir müssen in einigen Fällen schneller in unseren Entscheidungen sein, wenn es um neue Technologien geht“, forderte Tobias Saßerath, Head of Corporate Supply Management bei KAEFER SE & Co. KG. In der Niederlassung in der Getreidestraße in Bremen sollen möglichst schnell zwei Ölkessel weichen und durch Brennwerttechnik plus Wärmepumpe und Photovoltaik ersetzt werden. „Jeder Monat, in dem wir neue Technologien einsetzen, hilft uns dabei, zu sparen“, meint auch Saßeraths Kollege Alexander Kluck, Facility Management Deutschland und Allgemeine Dienste Bremen.

Allerdings kommen mit neuer Technologie auch neue Herausforderungen. „Wärmepumpen sind deutlich empfindlicher für nicht fachgerechte Bedienung“, erklärte Energieberater Heinz Eggersglüß. „Darum ist es ganz wichtig zu wissen, was man da tut. Stellt man das Gerät nur um ein Grad wärmer ein, kann sich der Stromverbrauch deutlich erhöhen.“ Allerdings lässt sich diese Gefahr mit der richtigen Planung der Anlagen und der Schulung der Bediener*innen eindämmen.

Verschiedene Arten von Wärmepumpen

Ein weiterer Kritikpunkt bei Wärmepumpen ist die Lautstärke. Zwar werden die Anlagen immer leiser, doch in größerem Maßstab können die Geräuschemissionen stören. „Gut ist es, wenn Unternehmen ein Flachdach haben“, so Heinfried Becker von energiekonsens. „Dann kann man die Geräte draufsetzen, sodass die Geräusche nach oben weggehen.“

Zum Heizen können die Geräte Wärme aus der Luft, aus Wasser oder dem Erdreich nutzen – jede Quelle hat Vor- und Nachteile. Luft-Wärmepumpen sind am einfachsten zu installieren, können aber bei sehr niedrigen Temperaturen vereisen, wenngleich die Wahrscheinlichkeit dafür ist in hiesigen Breiten gering ist. Erdwärmepumpen können über Sonden auf eine konstante Wärme von rund zehn Grad zurückgreifen, haben einen höheren Wirkungsgrad und sind im Sommer auch zum Kühlen einsetzbar. Dafür ist die Installation wegen der nötigen Bohrungen aufwändiger und nicht überall ohne weiteres möglich.

Klimaschutz durch Wärmepumpen mit PV-Strom vom Dach

Gemein ist allen Wärmepumpen, dass sie Strom benötigen. Da dieser bei KAEFER SE & Co. KG vom eigenen Dach der Niederlassung kommen soll, spart das Unternehmen CO₂ und mittelfristig auch Kosten. Die Photovoltaikanlage soll eine Fläche von 1.800 Quadratmetern haben und neben der Wärmepumpe auch die Elektroautos mit Strom versorgen. „Wir wollen bis 2030 80 Prozent unserer Flotte in Deutschland elektrifizieren,“ so Saßerath. Um Berührungsängste mit der Elektromobilität abzubauen, stellt KAEFER SE & Co. KG seinen Mitarbeitenden E-Autos zum Testen zur Verfügung.

In den Maßnahmen zur Reduktion der CO₂-Emissionen sieht Saßerath einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag des Unternehmens. „KAEFER fördert Nachhaltigkeit schon heute in zwei­er­lei Hin­sicht und das wollen wir auch weiter ausbauen: Als Wegbereiter – da­mit un­se­re Kun­den ih­ren öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck re­du­zie­ren kön­nen und als Vorreiter – in­dem wir bei un­se­ren ei­ge­nen Ge­schäfts­ak­ti­vi­tä­ten dem ESG-An­satz fol­gen.“

Unternehmen in Bremen setzen auf Energieeffizienz und Klimaschutz

Dabei geht es auch darum, sich zukunftssicher aufzustellen. Kunden fragen verstärkt nach nachhaltigem Handeln und Transparenz wird bei Ausschreibungen immer wichtiger. Klimaschutz wird also auf mehreren Ebenen dem Selbsterhaltungstrieb gerecht. Neben KAEFER SE & Co. KG sitzen die Unternehmen ACMOS, Azul Kaffee, CITIPOST Bremen, Diersch & Schröder, Wagon, Sonnentracht sowie dem Rübeling Dental Labor am Effizienztisch „energiekonsens Kompakt“ von energiekonsens. Dabei tauschen sich die Firmen regelmäßig in Netzwerktreffen über Energieeffizienzthemen aus und haben vereinbart, gemeinsam 20 Prozent ihrer CO₂-Emissionen gegenüber 2019 einzusparen.

Über das Projekt

Der Effizienztisch „energiekonsens Kompakt“ ist Teil des Projekts „Bremer Unternehmen sparen CO₂“, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft sowie aus Mitteln der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).