Effizienztisch "energiekonsens Klassik": Mit der Lüftungsanlage Heizkosten sparen
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind eine Möglichkeit um den Einsatz fossiler Rohstoffe und Heizkosten zu reduzieren – auch in Unternehmen. Welche Vorteile sie haben, und was es bei ihrem Einsatz zu beachten gilt, erfuhren die Teilnehmenden unseres Effizienztischs „energiekonsens Klassik“.
„Vor allem durch Zu- und Abluftanlagen lässt sich Wärme effizient einsparen“, erläuterte Bernd Langer von energiekonsens während des Treffens beim Hunde- und Katzenfutterhersteller saturn Petcare GmbH. „Hinzu kommt eine ganze Reihe weiterer Vorteile: Sie gewährleisten eine gute Sauerstoffversorgung, regulieren den Feuchteaustausch, begrenzen die CO₂-Konzentration und beseitigen Schadstoffe sowie Gerüche. Das erhöht den Komfort und das Wohlbefinden.“
Allergiker freuen sich zudem über weniger Pollen in der Raumluft und was für viele Unternehmen wichtig ist: Auch die technische Sauberkeit ist besser gewährleistet, wenn die Fenster geschlossen bleiben. Bei der zentralen Lüftungstechnik wird unterschieden zwischen reinen Abluftsystemen sowie Zu- und Abluftanlagen. Nur letztere ermöglichen eine Wärmerückgewinnung, wobei Wärme aus der verbrauchten Luft auf die von außen nachströmende übertragen wird. So muss die kalte Außenluft nicht von der Heizung erwärmt werden.
Nicht an den Komponenten sparen
„Der Großteil der Lebenszykluskosten entfällt bei Lüftungsanlagen auf die Betriebskosten“, erläuterte Langer. „Darum ist es wichtig, nicht bei den Einzelkomponenten wie Filtern zu sparen und in einen Hocheffizienzmotor zu investieren und hochwertige, effiziente Bauteile zu wählen. Sonst wird es später teuer.“ Damit die Anlagen energieeffizient laufen ist es außerdem wichtig, die Frischluftzufuhr an den Bedarf anzupassen. Das gelingt per Steuerung, die auf Faktoren wie CO₂-Gehalt, Feuchte und Temperatur ausgerichtet und an die Anwesenheit der Mitarbeitenden ausgerichtet ist. Auch die Drehzahlanpassung des Motors über Stufenschaltung und Frequenzregelung hilft, Energieverluste zu vermeiden.
Um Druckverluste zu reduzieren sollten die Filterstufen an den Bedarf angepasst und die Filter regelmäßig gewechselt werden. Minimale Kanalnetzgeschwindigkeiten, geringe Einzelwiderstände der Kanalbauteile und Wärmetauscher sowie Schalldämpfer mit geringen Druckverlusten sind ebenfalls entscheidend für den effizienten Betrieb der Anlagen.
Klimaschutz durch Energieeffizienz
Auch wenn sich die Kosten innerhalb weniger Jahre amortisieren, ist all das nicht ganz billig. „Wenn Unternehmen einen begrenzten Spielraum bei Investitionen haben, können Lüftungsanlagen auch über Energiecontracting angeschafft werden“, empfiehlt Langer. Dabei übernimmt ein Contracting-Anbieter die Planung und die Anschaffung der Anlagen und wird dafür an den eingesparten Kosten beteiligt. Ob sich die Nachrüstung in Bestandsgebäude lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt von vielen Faktoren ab. Die Installation einer zentralen Lüftungsanlage erfordert in der Regel deutlich mehr Aufwand als die eines dezentrales Systems.
Unternehmen, die bereits Lüftungsanlagen haben, sollten sich diese genau anschauen: „Das Energieeinsparpotenzial beträgt bei Lüftungsanlagen in der Regel deutlich mehr als 25 Prozent“, weiß der Energietechnische Berater Heinz Eggersglüß, der die Unternehmen am Effizienztisch „Energiekonsens Klassik“ rund um Energieeffizienz berät. Die Einsparungen entlasten nicht nur die Unternehmensbilanz, sondern sorgen auch für weniger CO₂-Emissionen und tragen so zum Klimaschutz bei.
Über den Effizienztisch „energiekonsens Kompakt“
Der Effizienztisch "energiekonsens Kompakt" ist Teil des Projekts „Bremer Unternehmen sparen CO₂“, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft sowie aus Mitteln der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).