Luft rein für Investitionen
Richtig lüften, das ist in Zeiten von Corona für Unternehmen ein wichtiges Thema: Denn im Büro, in Lagerhallen oder in Sitzungsräumen kommen Menschen meist für einen längeren Zeitraum zusammen. Wie man für die Gesundheit der Beschäftigten sorgen kann und dabei möglichst energieeffizient und klimafreundlich handelt, hat Diplom-Ingenieur Heiko Schiller in unserem Online-Seminar mit dem Titel „Lüftung & Infektionsschutz“ erläutert.
Die Veranstaltung aus unserem Programm klima:akademie haben virtuell knapp 60 Bremer und Bremerhavener Wirtschaftsvertreter*innen besucht. Sie erfuhren: Sowohl das manuelle Lüften durch regelmäßiges Öffnen von Fenstern als auch mechanisches über eine Lüftungsanlage oder eine Kombination aus beidem ist für Firmen von Nutzen. „Die Maßnahmen haben einen Verdünnungseffekt: Der Luftaustausch senkt die Zahl der Aerosole im Raum und damit die Gefahr, sich zu infizieren“, sagt Heiko Schiller. Welche Art der Lüftung in welcher Intensität und Dimension für einen Betrieb sinnvoll ist, hänge von vielen Faktoren ab – etwa davon, wie viele Personen wie lange mit oder ohne Mund-Nasen-Schutz zusammentreffen, wie groß ihr Arbeitsraum ist und ob hinreichend Fenster vorhanden oder bereits Lüftungssysteme installiert sind. „Die Betrachtung dieser und weiterer Faktoren ermöglicht es, das zu erwartende Risiko für luftgetragene Infektionen einzuschätzen. Und das lohnt sich für Unternehmer, bevor sie eine Investition in Lüftungstechnik oder deren Nachrüstung tätigen“, erklärt der Experte für energetische und klimatische Gebäudeoptimierung.
Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung sparen Energie und Kosten
Aktuell erhält man eine Risikoeinschätzung über Internettools des Robert Koch Instituts (RKI) und des Hermann-Rietschel-Instituts. Das Ergebnis zeigt auf, wie oft für einen optimalen Schutz vor Ort gelüftet werden muss und welche Anlagenleistung für einen hinreichenden Luftaustausch ausreicht. „Das ist im Hinblick auf Nachhaltigkeit wichtig: Je öfter Kaltluft von außen dem Innenraum zugeführt und dort auf Zimmertemperatur erwärmt wird, desto höher ist natürlich der Wärmeverbrauch. Ebenso haben Systeme, die zu hohe Luftwechselzahlen führen, einen gesteigerten Strombedarf“, erläutert Heiko Schiller. Eine Lüftungsanlage zwecks Infektionsschutz neu in einem Betrieb zu installieren, gilt es seiner Meinung nach wirtschaftlich abzuwägen. „Gute raumlufttechnische Systeme sind aufwändig einzubauen und benötigen in der Regel viel Platz. Das muss mit bedacht werden. Jedoch lassen sich durch Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung rund 70 bis 80 Prozent Heizenergie gegenüber der Fensterlüftung einsparen, so dass sich die Anschaffung dieser mitunter schnell amortisiert. Außerdem sorgen sie auch nach der Pandemie für eine gute Raumluftqualität“, fügt er hinzu.
Kostenlose Vor-Ort Beratung prüft Energieeffizienz von Anlagen
Unternehmen, die bereits über eine Lüftungsanlage verfügen, empfiehlt Schiller prüfen zu lassen, ob die Anlagen optimal laufen und ob sie entsprechend umgerüstet sowie auch in Sachen Infektionsschutz auf den neuesten Stand gebracht werden können. Im Land Bremen können Betriebe unser kostenloses Beratungsangebot, die energievisite:lüftungsanlagen, in Anspruch nehmen. Heiko Schiller: „Angebote wie dieses zeigen auf, was möglich ist. Dazu gehören zum Beispiel auch Konzepte für ältere raumlufttechnische Anlagen, die mit Umluftbeimischung arbeiten und sowohl energetisch als auch hygienisch verbesserungswürdig sind.“
Aktuelle Förderprogramme nutzen
Sich jetzt mit dem Thema zu beschäftigen, kann sich für Unternehmen auszahlen: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) haben Förderprogramme für die Investition in Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung aufgelegt. Zudem gibt es neu die „Bundesförderung Corona-gerechte Um- und Aufrüstung von raumlufttechnischen Anlagen in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das größere Vorhaben unterstützt.
Bei Interesse an einer energievisite:lüftungsanlagen und bei Fragen rund um Fördermöglichkeiten für Bremer und Bremerhavener Unternehmen erreichen Sie uns kostenlos unter 0421/37 66 71-74 oder per Mail unter unternehmen@energiekonsens.de.