Mitfahrgemeinschaft
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Mit diesem Baustein im nachhaltigen Mobilitätskonzept können Unternehmen nicht nur den eigenen CO₂-Fußabdruck minimieren, sondern auch den ihrer Mitarbeitenden. Das schont die Umwelt und reduziert überdies Kosten.

Über 40 Prozent der Deutschen nutzen für den Weg zum Arbeitsplatz das Auto. Bei Berufspendler*innen liegt die Zahl laut Statistischem Bundesamt sogar noch höher – nämlich bei fast 68 Prozent. Damit tragen die Erwerbstätigen wesentlich zu den CO₂-Emissionen bei, die hierzulande durch Verkehr verursacht werden.

„Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass sich ihre Klimabilanz deutlich verbessern lässt, indem sie die Beschäftigten zum Umstieg auf Bus und Bahn, Carsharing oder das Fahrrad motivieren. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit langen, komplizierten Anfahrwegen sind mitunter aber auf das Auto angewiesen. Auch für sie gibt es Möglichkeiten, nachhaltiger an den Arbeitsplatz zu gelangen – etwa indem sie Fahrgemeinschaften bilden“, erklärt Stella Reulecke, Projektmanagerin bei energiekonsens.

Mobilität und Klimaschutz gemeinsam denken

Die gemeinnützige Klimaschutzagentur hat es sich zur Aufgabe gemacht, interessierte Betriebe im Rahmen des Projektes „Kooperation CO₂“ zu diesem Thema kostenlos zu beraten und miteinander zu vernetzen. Dafür wurde eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, in der Bremer Einrichtungen und Unternehmen entsprechende Angebote vorstellen und Erfahrungen austauschen.

Bei einem Zoom-Meeting mit dem Titel „Gemeinsame Arbeitswege“ berichtete Annette Schimmel, Projektleiterin „Green Economy“ bei der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS), von einer geplanten Kooperation mit dem Atlantic Hotel Sail City, bremenports und dem Klimahaus.

Nachhaltige Mobilität in Unternehmen

Begleitet von energiekonsens prüfen die vier Partner*innen derzeit, wie viele ihrer insgesamt 440 Beschäftigten potenziell einen gleichen Anfahrweg haben. „Zudem gilt es zu klären, ob unter ihnen Interesse besteht, zusammen zur Arbeit zu fahren und wenn ja, wie sich das realisieren lässt“, so Annette Schimmel, die zugleich betonte: „Mittlerweile gibt es gute technische Lösungen, die helfen, auch bei flexiblen Arbeitszeiten und unterschiedlichen Schichtsystemen Fahrgemeinschaften zu bilden.“

Denkbar sei, das Vorhaben auf das neu entstehende nachhaltige Gewerbegebiet Lune Delta in Bremerhaven zu übertragen. „Bei der Entwicklung des Areals sollen der Austausch und die Zusammenarbeit der sich dort ansiedelnden Firmen gefördert werden. Vorstellbar ist, dass sie sich den Fuhrpark teilen oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die gemeinsame Anfahrt mit dem Auto zusammenbringen, sofern eine Anfahrt mit dem Rad oder dem ÖPNV nicht möglich ist.“

Mehr Möglichkeiten durch Kooperationen

Was Teilnehmer*innen an der Veranstaltung noch erfuhren: Auch das VBN-JobtTicket können Betriebe im Verbund nutzen. „Das ist für Unternehmen interessant, die nicht über die erforderliche Anzahl von 20 am JobTicket interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfügen, ihren Beschäftigten aber trotzdem vergünstigte Fahrten mit dem Öffentlichen Personennahverkehr ermöglichen wollen“, führte Kim Rebecca Hubben von der BSAG aus.

Sie informierte über das Angebot und seine geplante Weiterentwicklung durch die Einführung eines Großkundenmoduls und notierte sich Anregungen sowie Wünsche, die in der anschließenden Diskussion geäußert wurden: etwa, dass mit dem JobTicket nicht nur ein Erwachsener und bis zu vier Kinder zum reduzierten Tarif mitgenommen werden dürfen, sondern zukünftig auch Fahrräder.

„Es hat sich gezeigt, dass für kleine Unternehmen nachhaltige Mobilitätskonzepte ebenfalls mach- und umsetzbar sind, wenn man sich zusammentut. Dabei unterstützen wir gerne und stellen die richtigen Kontakte untereinander her“, sagt Stella Reulecke. Erreichbar ist sie unter Telefon: 0421 37 66 71-63 oder E-Mail: reulecke@energiekonsens.de.

Über das Projekt

"Kooperation CO₂“ ist Teil des Projekts "Bremer Unternehmen sparen CO₂", gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft sowie aus Mitteln der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).