Weser-Ufer am Osterdeich
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Klimaschutz, Planbarkeit und Versorgungssicherheit sind Gründe, aus denen sich viele Unternehmen eine größere Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern bei der Wärmeerzeugung wüschen. Wie das unter anderem mit Weserwasser gelingen kann, erfuhren die Teilnehmenden unseres Effizenztischs „energiekonsens Klassik“ beim achten Treffen des Netzwerkformats.

In Bremen Walle, zwischen dem Europahafen und der Weser, steht auf dem ehemaligen Kellogg-Gelände das Überseeinsel-Projekt in den Startlöchern. Die eigens für das Bauvorhaben gegründete Überseeinsel GmbH plant eine Fläche von 15 ha zum Zukunfts-Stadtteil umzubauen. Neben Neubauten sollen im Sinne der Nachhaltigkeit auch Bestandsgebäude renoviert und umfunktioniert werden. „Es ist ein bunter Mix an Gebäuden und Nutzungseinheiten“, erklärt Leon Kirsch, Projektingenieur der Überseeinsel GmbH beim Treffen unseres Effizienztisch „energiekonsens Klassik“. In den Quartieren entstehen unter anderem Gebäude für Kitas, Supermärkte, Büroeinheiten und Sozialwohnungen. Zudem ist geplant, das alte Kellogg-Silo in ein Hotel umzubauen.

Es wird immer wichtiger, Alternativen zu einer Wärmeerzeugung mit fossilen Brennstoffen zu finden

Bei 500 bis 600 geplanten Wohnungen stellt sich die Frage, wie diese klimafreundlich mit Energie versorgt werden können. Generell existiere insbesondere im Wärmesektor ein enormes Klimaschutz-Potenzial, da dieser zu einem erheblichen Teil noch auf fossilen Energieträgern basiert, meint Kirsch. Rund 30 Prozent der CO₂-Emissionen werden in Deutschland derzeit über den Wärmesektor abgegeben. „Das ist ein signifikanter Anteil von Energie, der in diesem Bereich verbraucht wird“, so Leon Kirsch. „Es wird immer wichtiger, Alternativen zu einer Wärmeerzeugung mit fossilen Brennstoffen zu finden.“

Wärmepumpen als Herzstück des Energiekonzepts der Überseeinsel

Neben regionaler Windenergie und Photovoltaik-Dachanlagen sind vor allem Wärmepumpen von zentraler Bedeutung für die Energieversorgung der Überseeinsel: „Das Herzstück unseres Energiekonzepts sind vier Wärmepumpen mit vier Megawatt Gesamtleistung. Dafür wollen wir aufgrund der Lage das Weserwasser als Wärmequelle nutzen“, verrät Kirsch. Der Projektingenieur verspricht sich viel von dem Energiekonzept: „Mit diesen Wärmepumpen werden wir sowohl kühlen als auch heizen können. Das macht es natürlich besonders interessant in Übergangs-Jahreszeiten, in denen wir sowohl einen Kühl- als auch einen Wärmeanspruch haben und somit Abwärme bei der Kühlung zum Beispiel zur Brauchwasserbereitung ‚recyceln‘ können. Damit sind wir maximal effizient.“

Über den Effizienztisch „energiekonsens Klassik“

Der Effizienztisch "energiekonsens Klassik" ist Teil des Projekts „Bremer Unternehmen sparen CO₂“, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft sowie aus Mitteln der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).