Trotz Corona: Kleine Betriebe packen beim Klimaschutz an
Nur wenige Kunden im Laden erlaubt, zeitweise Schließungen und Investitionen in Schutzmaßnahmen – für viele kleine Betriebe war 2020 ein hartes Jahr. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben sich direkt auf ihre Geschäfte ausgewirkt und manche Unternehmer*innen in existenzielle Nöte gebracht. Trotz aller Schwierigkeiten haben einige von ihnen den Klimaschutz weiterhin im Blick und unsere energievisite:kleinstbetriebe in Anspruch genommen.
Der erste Shutdown war gerade erst vorbei und die Gastronomie besonders stark von den Corona-Beschränkungen betroffen. Trotzdem hat Oliver Otten unsere Energielotsin Kathi eingeladen, um seine Stromfresser unter die Lupe nehmen zu lassen – natürlich mit Maske und Abstand. „Jeder einzelne kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, meint der Betreiber des Café Frida in der Neustadt. „Außerdem ist es natürlich auch wirtschaftlich, Energie zu sparen.“ Im Nachgang erhielt er wie alle anderen beratenen Unternehmen eine Auflistung mit Empfehlungen zum Energie sparen.
Jeder Beitrag zum Klimaschutz hilft
Auch kleine Betriebe aus anderen Branchen haben sich nicht unterkriegen lassen und wollten wissen, wie sie ihre CO₂-Emissionen senken können. „Ich bin sehr glücklich, wenn wir im Laden etwas dazu beitragen und energiefreundlicher Arbeiten können“, so Stefanie Bux von der Buchhandlung Balke an der Pappelstraße.
Branchen-Kollege Sven Odens von der Buchhandlung Buntentor wollte ebenfalls etwas für den Klimaschutz tun und ließ Beleuchtung, elektrische Geräte, Heizung und andere Energieverbraucher untersuchen. Er sieht auch kleine Unternehmen beim Klimaschutz in der Verantwortung: „Ich bin überzeugt davon, dass jeder kleine Beitrag in der Summe etwas bringt“, berichtet Odens, der während des Shutdowns im Frühjahr auch Bücher mit dem Fahrrad ausgeliefert hat.
Mit kleinen Handriffen Klima schützen und Geld sparen
Bei "Fesche Wäsche", einem Wäschefachgeschäft für Frauen, und dem Naturkosmetik Laden "NaturWerk" zeigte sich schnell: Ein Bewusstsein zu Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist bereits vorhanden. Doch auch, wenn die Läden schon gut aufgestellt waren, konnte Kathi doch noch kleine Stellschrauben zum Energiesparen finden. „Nach weniger als einer Stunde hatte ich eine gute Übersicht über Energiefresser bei mir im Laden. Die meisten Empfehlungen sind mit einem kleinen Handgriff direkt erledigt und sparen bares Geld, während sie obendrein das Klima schützen“, so Yvonne Berends von NaturWerk.
Ulf Sawatzki betreibt seit vier Jahren den Unverpackt-Laden Füllkorn in der Neustadt mit dem Ziel, Konsumenten zu entschleunigtem Einkaufen zu bringen und ihnen die Gelegenheit zu geben, sich mit den Produkten auseinanderzusetzen. „Diese Reflektion über Lebensmittel lässt sich auch auf andere Bereiche übertragen und so achtbaren Konsum fördern“, meint Sawatzki. Mit dieser Einstellung ließen sich seiner Meinung nach, Ressourcen und auch das Klima schonen. Im eigenen Laden versucht der 39-Jährige, die Energieverbräuche zu reduzieren und hat deswegen Kathi eingeladen. „Ich versuche, meinen CO₂-Fußabdruck so klein wie möglich zu halten“, so Sawatzki. „Aber ein Blick von außen ist immer hilfreich.“
Dankbar für Klimaschutz-Engagement der Unternehmer*innen
„Es ist wirklich toll, mit diesen Unternehmer*innen zusammenzuarbeiten und ihnen dabei zu helfen, ihre Energieverbräuche zu senken und so etwas für den Klimaschutz zu tun“, meint Energielotsin Kathi. „Obwohl es im Moment bestimmt tausend andere Dinge gibt, um die sie sich kümmern müssen. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Interessierte Unternehmen können sie nach wie vor zu der Kurz-Beratung anmelden:
Hanna Pohl
Tel. 0421 / 37 66 71 - 79
E-Mail: pohl@energiekonsens.de
Das Projekt „Bremer Unternehmen sparen CO₂“ wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Wirtschaftsföderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).
Projektzeitraum:
März 2019 – März 2023