Solaranlage auf der Dach der Firma Gebr. Dölle GmbH
© Höhenflug Hamburg
Solaranlage der Firma Gebr.Dolle GmbH deckt 45 Prozent des eigenen Strombedarfes

Die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Firmendach macht sich bezahlt. Und zwar insbesondere für Unternehmen, die einen Großteil dieser Sonnenenergie selbst verbrauchen. Sie müssen weniger Strom teuer aus dem öffentlichen Netz beziehen. Das senkt die Betriebskosten und verbessert zugleich die Klimabilanz.

Letzteres ist Daniel König, Geschäftsführer der Bremer Gewürzhandel GmbH, ein großes Anliegen – denn es spiegele die in puncto Nachhaltigkeit und ökologischem Denken schon seit der Gründung gelebte Unternehmensphilosophie wider. Schon jetzt bezieht die Firma einen Großteil ihrer Energie aus Ökostrom. Der mit dem Umzug in ein neues, größeres Firmengebäude gestiegene Energiebedarf soll deshalb auch weiterhin möglichst nachhaltig gedeckt werden. Mehr noch: „Um den eigenen, ökologischen Fußabdruck zukünftig zu verkleinern, wollen wir den Energieverbrauch nach Möglichkeit in der Summe zusätzlich reduzieren. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, gleich zwei Beratungsangebote der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens wahrzunehmen: die energievisite:beleuchtung und die energievisite:solar“, so König. Diese werden von unabhängigen Experten durchgeführt.

Den Bremer Gewürzhandel besuchte Energieberater Stephan Goedeke, der vor Ort feststellte: Durch den Austausch der Leuchtmittel lässt sich der Stromverbrauch deutlich senken. Eine Investition in Photovoltaik lohne sich dennoch. „Insbesondere in den Sommermonaten wird in den Produktions- und Lagerräumen nicht nur Licht gebraucht, sondern auch viel gekühlt. Der Bedarf dort und zusätzlich in den Büros kann gut über Solartechnik abgedeckt werden“, erklärte Goedeke nach den ersten Berechnungen. Das Flachdach sei grundsätzlich geeignet, mit entsprechenden Modulen belegt zu werden. Was laut Experte noch für die Nutzung von Sonnenenergie spreche: „Wer heute auf Photovoltaik setzt, profitiert von den sinkenden Kosten für diese Technik und kann steigenden Strompreisen etwas entgegensetzen. Als Selbstproduzent macht man sich ein Stück weit unabhängig von Energieanbietern.“

Stephan Goedeke (r.) prüft mit Vertriebsleiter Henrik Leseberg die Beleuchtung im Shop des Bremer Gewürzhandels.
© energiekonsens, Fotografin Sandra Wagner
Stephan Goedeke (r.) prüft mit Vertriebsleiter Henrik Leseberg die Beleuchtung im Shop des Bremer Gewürzhandels.

Mit Überschussstrom E-Fahrzeuge laden

Während die Bremer Gewürzhandel GmbH sich noch in der Planung für eine solche Anschaffung befindet, ist die Gebr. Dolle GmbH schon einen großen Schritt weiter: Das Handelsunternehmen für Treppen und Kunststoffe hat auf dem Dach seines Lagergebäudes eine PV-Anlage mit einer Leistung von 189 Kilowatt peak (kWp) installieren lassen. Dem voraus ging ebenfalls die energievisite:solar. „Die Beratung hat uns viele wichtige Hinweise dazu gegeben, was bei der Vertragsvergabe an einen Solarteur unbedingt zu klären ist. Etwa, ob für die geplante Anlage ein Zertifikat notwendig ist oder wie es sich mit den Zahlungsbedingungen verhält“, erzählt Christian Thanninger, Leiter der Abteilung E-Commerce und Marketing in der Firma.

Seit Mai 2020 gewinnt der Betrieb nun Sonnenstrom; der Ertrag beläuft sich auf 160.000 Kilowattstunden pro Jahr. „Damit können wir derzeit rund 45 Prozent unseres Eigenbedarfs abdecken. Wir nutzen den grünen Strom für den Betrieb von Fräs- und Sägemaschinen in unseren Werkstätten, aber auch für unsere elektrischen Gabelstapler sowie die Beleuchtung und den Serverbetrieb in anderen Räumlichkeiten“, zählt er auf. Angedacht ist, eine zusätzliche Anlage auf einer weiteren Lagerhalle zu errichten – auch um den Betrieb von E-Ladesäulen weiter auszubauen. „Derzeit gibt es auf unserem Gelände eine Säule, an der zwei Elektro- und ein Hybridfahrzeug mit dem Überschussstrom aus der PV-Anlage geladen werden. Die Errichtung weiterer ist denkbar – zum Beispiel in Kooperation mit benachbarten Unternehmen“, so Christian Thanninger. Sollte der Weg dahin führen, will er erneut eine unentgeltliche Beratung von energiekonsens in Anspruch nehmen: „Die Empfehlungen und Tipps, die man so erhält, sind Gold wert.“