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Ob moderne Heizungstechnik, Solaranlage für das Dach oder bessere Dämmung: Bei der Modernisierung von Immobilien im Besitz von Wohnungseigentümergemeinschaften profitieren gleich mehrere Parteien – es muss jedoch im Vorfeld ein Konsens gefunden werden. Die Anschaffungskosten spielen bei der Entscheidungsfindung in der Regel eine zentrale Rolle. Um Transparenz in den unübersichtlichen Markt zu bringen und Modernisierungsvorhaben zu beschleunigen hat die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens gemeinsam mit ihren Partnern im Projekt „WEG der Zukunft“ Preisspannen zu unterschiedlichen Modernisierungsmaßnahmen erhoben und in einer Grafik aufbereitet.

„Eigentümer können nun auf einem Blick sehen, wie viel die Anschaffung beispielsweise einer neuen Heizungsanlage, neuer Fenster oder einer Lüftungsanlage in ihrer Region kostet“, erklärt Projektleiter Christoph Felten. „Natürlich handelt es sich hierbei um grobe Richtwerte – der einzelne Preis ist abhängig von Gebäudestandard, Größe, Anzahl der im Haus lebenden Parteien und der baulichen Anforderungen im speziellen Fall.“ Die durchschnittlichen Kosten wurden in der Preisübersicht mit einem Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten (je 90 m² Wohnfläche) kalkuliert. Für alle beteiligten Projektregionen wurden einzelne, lokale Preise ermittelt.

Energieverbrauch und Klimaschutz bei Kostenentscheidungen mitbedenken

Bei der regionalen Preisübersicht wurden die Kosten für eine „Basisqualität“ nach gesetzlichen Vorgaben einem besonders hohen Effizienzstandard jeweils gegenübergestellt. Denn die billigste Lösung ist nicht immer die günstigste: Die mögliche Nutzung von Fördermitteln wurde noch nicht mit einberechnet ebenso wenig die langfristig eingesparten Energieverbräuche. Das kann gerade bei den Themen Heizung und Dämmung eine enorme Kostenersparnis bedeuten. Auch sind die gebäudetechnischen Gegebenheiten vor Ort und die Präferenzen der Eigentümer nach Wohnkomfort und Werterhalt sehr individuell. Eine Empfehlung „von der Stange“ gebe es laut Felten nicht. „Wir empfehlen daher allen Eigentümergemeinschaften eine unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen, die alle diese Punkte berücksichtigt.“

Preisübersicht soll Entscheidungsprozesse in WEG beschleunigen

Die Frage, welche Modernisierungsmaßnahme die richtige sei und welche Kosten dafür angemessen sind, stellt häufig einen Zankapfel bei Eigentümerversammlung dar und führt nicht selten zur Vertagung einer entsprechenden Beschlussfassung. Der Projektverbund „WEG der Zukunft“ hat ermittelt, dass zwischen den ersten Überlegungen für eine Modernisierung bei Eigentümergemeinschaften im Durchschnitt etwa drei Jahre vergehen. Von der Beschlussfassung bis zur Umsetzung gehen häufig noch weitere anderthalb Jahre dahin. So kommt es, dass gerade Eigentümergemeinschaften im Vergleich zu Einzeleigentümern von Mehrfamilienhausgebäuden und Wohnungsunternehmen deutlich weniger für die Instandsetzung und energetische Ertüchtigung ihres Wohneigentums tun. „Bei unseren Beratungen kommt es immer wieder vor, dass kurzfristig eine Heizung erneuert werden muss, da der Schornsteinfeger mit der Stilllegung der Anlage gedroht hat. Soweit sollte man es nicht kommen lassen, sondern langfristig einen Investitions- und Modernisierungsplan aufstellen, um Rücklagen aufzubauen. Dabei sind wir mit unserem Beratungsteam gerne behilflich“, so Felten.

Die Preisspannen für Bremen und Bremerhaven finden Interessierte unter www.energiekonsens.de/weg. Dort finden sich auf weitergehende Informationen zur Datenerhebung und Methodik.


Über das Projekt

Das Pilotvorhaben "WEG der Zukunft" ist eine bundesweite Sanierungskampagne für Wohnungseigentümergemeinschaften. Sie wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutz Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.

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