Nordrhein-Westfälische Delegation zu Besuch in Blumenthaler Klimaschutzprojekt
Wie kann ich richtig kompostieren, Hochbeete bauen, Gemüse anpflanzen oder ressourcenschonend den eigenen Garten bewässern? Antwort auf all diese Fragen und die Möglichkeit tatkräftig mitanzupacken, finden Interessierte im vielfältigen Veranstaltungsprogramm der Quartiersinitiative „Klimaschutz in Blumenthal“. In dem von der Initiative gepflegten Gemeinschaftsgarten BlumenKohl ist am Donnerstag, 8. Oktober, eine 17-köpfige Delegation des Städtenetzes Soziale Stadt NRW zu Besuch gewesen, die sich im Rahmen einer Studienreise über von Strukturwandel geprägte Stadtteile in der Hansestadt, Beteiligungsprozesse zur Quartiersentwicklung und lokal verankerte sozialökologische Projekte informiert hat.
Quartierskonzepte für Stadtteile im strukturellem Wandel
„Auf Blumenthal sind wir während unserer Recherche für eine mögliche Studienreise aufmerksam geworden“, erklärt Luise Jäger aus der Geschäftsstelle des Städtenetzes Soziale Stadt NRW. „Wir wollten auf unserer Reise Arbeits- und Wohnviertel kennen lernen, die von einem strukturellen Wandel stark betroffen waren, um zu erfahren, welche Maßnahmen und Lösungswege das Quartiersmanagement zur Belebung dieser Stadtteile gefunden und umgesetzt hat.“
Während eines Stadtteilrundgangs und einer Führung durch den Gemeinschaftsgarten berichteten Quartiersmanagerin Carola Schulz und Projektleiterin Heike Schneider von ihrer Arbeit im Ort. „Die meisten Ehrenamtlichen unseres Gartenteams sind nicht unbedingt an der eigenen Ernte interessiert“, erzählt Heike Schneider, die seit Anfang des Jahres die Leitung des Projektes „Klimaschutz in Blumenthal“ hauptamtlich übernommen hat. „Sie wollen einen lebenswerten Ort für den Stadtteil erschaffen, einen Ort der Begegnung und des Miteinanders.“ Das ist auch das Ziel von Carola Schulz, die als Quartiersmanagerin engen Kontakt zu den Anwohnern hält und um die Schwierigkeiten des Standorts weiß. „Blumenthal hat viel mit Leerstand zu kämpfen – Orte, wie der Garten BlumenKohl beleben den Stadtteil und geben den Menschen die Möglichkeit, sich an der Gestaltung ihres Wohnortes aktiv zu beteiligen.“
Kurze Wege für den Klimaschutz
Das Projekt „Klimaschutz in Blumenthal – ein Quartier im (Klima-) Wandel“ wurde 2018 vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Blumenthal vom Amt für Sozial Dienste Bremen ins Leben gerufen. Nach dem die Finanzierung durch die Fördermittel der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums ausgelaufen war, hat die Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Blumenthal das Projekt übernommen. Neben dem Blumenthaler Projekt gibt es im Land Bremen mittlerweile 15 Quartiersprojekte, die über den Förderaufruf „Kurze Wege für den Klimaschutz“ vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit ermöglicht wurden. Wir helfen Organisationen und Vereinen bei der Antragsstellung und Fragen zum Prozedere.