Mit dem E-Lastenrad zu Klimaschutz und Liefersicherheit
Die Kund*innen sollen den Unterschied nicht merken – wohl aber die Umwelt: Statt auf Lkw setzen immer mehr Logistikanbieter auf E-Lastenräder, um für Großhändler Ware zu transportieren. In Bremen haben sich gleich mehrere Unternehmen mit ihren Rädern auf den Weg gemacht und zeigen eine Möglichkeit, wie Logistik nachhaltiger gestaltet werden kann. Weitere Ansätze bieten unsere Beratungsangebote.
In der Transportwirtschaft muss sich was ändern, ist Selim Ben Aissa überzeugt: „Die Städte vertragen den Verkehr nicht mehr, sodass ich für die Zukunft weitere Fahrverbote für möglich halte.“ Darum will der Projektmanager bei CityLog seinen Kunden auch bei sich verschärfenden Regulierungen Liefersicherheit anbieten. Statt donnernden 7,5-Tonnern transportieren dreirädrige E-Lastenfahrräder Waren bis zu 175 Kilogramm zu den Empfänger*innen. Ähnlich sehen auch die Lastenräder des in Bremen gegründeten Unternehmens Rytle aus, das neben dem eigentlichem Lastenrad noch eigene mobile Hubs und Boxen nutzt, um die Transportwege der letzten Meile zu optimieren.
Lastenräder statt Transporter reduzieren nicht nur den Lärmpegel in der Stadt, sondern auch den Ausstoß von Treibhausgasen. „Wir haben deutschlandweit mit unseren 30 Rädern rund 150.000 Kilometer CO₂-frei zurückgelegt“, berichtet Ben Aissa.
Mit dem E-Lastenrad zur Baustelle
In Bremen fährt CityLog bislang nur Ware für den Haustechnik-Großhändler Cordes & Graefe aus, steuert also viele Baustellen an. Vor allem im Stadtgebiet kämen dabei die Vorteile der E-Lastenräder zum Tragen: „Ob Radweg oder Straße – wir fahren überall“, berichtet Fahrer Bastian Siemers. „Dadurch sind wir schneller als Autos und müssen auch keine Parkplätze suchen.“ Ein weiter Vorteil wird im Unternehmensvideo von Rytle ersichtlich: Dort schlängelt sich die Fahrerin mit dem Lastenrad selbst durch die engen Straßen im Schnoor.
In Bremen liefert das Unternehmen CityLog vorerst mit drei Rädern aus, die künftig zwei Touren täglich absolvieren sollen. Auch für weitere Kooperationen ist das Unternehmen offen: „Wir würden auch mit anderen Kurier- und Expressdiensten zusammenarbeiten und könnten die Lieferung auf der letzten Meile übernehmen.“
Logistik hat großes Potenzial für den Klimaschutz
„Im Bereich der Logistik gibt es ein großes Potenzial und vielfältige Möglichkeiten, durch Zusammenarbeit Treibhausgasemissionen einzusparen“, ist Stella Reulecke von der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens überzeugt. Sie verantwortet das Projekt „Kooperation CO₂“ das darauf abzielt, durch Synergieeffekte das Klima zu schonen.
„Wenn Unternehmen ihre Lieferverkehre CO₂-arm gestalten – wie durch Lastenräder – profitieren nicht nur die Städte, sondern auch die Umwelt.“ Klar sei aber auch, dass Lastenräder nicht für jedes Transportgut geeignet sind. „Es bringt auch schon viel, wenn nah beieinanderliegende Betriebe ihre Lieferverkehre bündeln und effizienter gestalten, sodass Fahrten vermieden werden.“
Unternehmen, die ihre Logistik, Dienstfahrten oder Mitarbeitmobilität im Verbund nachhaltiger ausrichten wollen, erhalten von energiekonsens eine kostenlose energievisite:mobilität+. Dabei analysiert ein*e Expert*in die Bedingungen vor Ort und auch das Umfeld, um Synergieeffekte zu identifizieren. Ein Konzept zeigt dann, wie sich die Betriebe gemeinsam auf den Weg zu mehr Klimaschutz machen können.
„Rechnen sich Maßnahmen für eine einzige Firma nicht, kann das für mehrere schon ganz anders aussehen.“ Auch für Unternehmen, die überlegen, ob sich die Anschaffung eines E-Lastenrades lohnt, hat Reulecke einen Hinweis: „Die BAFA fördert die Anschaffung von E-Lastenrädern mit bis zu 25 Prozent, maximal allerdings 2.500 Euro.“
Über das Projekt
Das Projekt „Bremer Unternehmen sparen CO₂“ wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).
Kooperationspartner: