Klimaschutz-Sommertour: Senatorin Schaefer besucht Akteurinnen und Akteure in Bremen und Bremerhaven
Wo lässt sich eine Klimaschutz-Sommertour besser starten als in der Klimastadt Bremerhaven? An insgesamt drei Tagen besucht Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Projekte, Initiativen sowie Unternehmen im Land Bremen, um mit Akteurinnen und Akteuren in den Austausch zu kommen. Zum Auftakt der Tour hat sich die Senatorin am gestrigen Mittwoch über die vielfältigen Klimaschutzaktivitäten des Förderwerks und der AWO in Bremerhaven informiert. Die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens hat Senatorin Schaefer dabei begleitet.
Klimaschutz fängt oft im Kleinen an – das wissen auch die Stromsparhelferinnen und -helfer des Förderwerks in Bremerhaven. Im Rahmen des Stromspar-Checks beraten sie Bremerhavener Haushalte mit geringem Einkommen zu Energiesparmaßnahmen im Alltag. „Mit kleinen Tipps und konkreten Soforthilfen – beispielsweise LEDs, Steckerleisten oder Wasserperlatoren – können die beratenden Haushalte ihre jährlichen Nebenkosten deutlich senken und zeitgleich einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten“, erklärt Günther Kerchner, Geschäftsführer des Förderwerks während des Besuches von Senatorin Schaefer im Energiesparladen Auf der Bult. Der Stromspar-Check ist ein bundesweites Angebot des Deutschen Caritasverbandes (DCV) und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD). Umgesetzt wird er von lokalen Partnern wie energiekonsens und ihrer Tochter beks EnergieEffizienz sowie Beschäftigungsgesellschaften wie der WaBeQ in Bremen und dem Förderwerk in Bremerhaven. Letztere bilden ehemalige Sozialleistungsempfängerinnen und -empfänger zu anerkannten Serviceberaterinnen und -beratern für Energie- und Wassertechnik aus, die dann als Stromsparhelferinnen und -helfer vor Ort beraten. „Wir freuen uns, den Stromspar-Check seit nun mehr als 14 Jahren durchführen zu können und haben das Beratungsangebot mit dem Format ‚Klimaschutz im Alltag‘ sogar noch erweitert“, so Kerchner. „Neben den Tipps zum Sparen von Strom, Heizenergie und Wasser, beraten wir nun auch zu den Themen Müllvermeidung und nachhaltiger Konsum – das war uns ein wichtiges Anliegen.“
„Green Nudging“ bei AWO: Mitarbeitende für Klimaschutz begeistern
Als zweite Station der Klimaschutz-Sommertour hat Senatorin Schaefer die AWO Bremerhaven besucht. Auch dort nimmt Klimaschutz eine zentrale Rolle ein: Der Wohlfahrtsverband beschäftigt eine eigene Nachhaltigkeitsmanagerin und bindet auch die restlichen 1.250 Mitarbeitenden aktiv in Klimaschutzthemen ein. In dem von energiekonsens initiierten Projekt „Green Nudging“ hat ein abteilungsübergreifendes Team sogenannte Nudges entwickelt – kleine Anstupser, die Klimaschutz im Alltag erleichtern und so CO₂ einsparen sollen. „Unsere Mitarbeitenden einzubinden, ist uns enorm wichtig und hat einen hohen Mehrwert für das Projekt und die Akzeptanz der Maßnahmen“, berichtet Siegmar Weegen, Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes in Bremerhaven. „Das Team hat unterschiedliche niedrigschwellige Ideen für mehr Klimaschutz im Alltag entwickelt, die wir nun testen werden.“
Neben dem Projekt Green Nudging läuft seit September 2020 zusätzlich die Sensibilisierungskampagne #wirarbeitendran bei der AWO, die mit kleinen Aktionen wie Upcycling-Workshops ein höheres Bewusstsein für Nachhaltigkeit in- und außerhalb der Organisation schaffen soll. „Klimaschutz ist uns eine Herzensangelegenheit. Die AWO engagiert sich seit über 100 Jahren für eine nachhaltige Gesellschaft – der Schutz unserer Umwelt und unseres Klimas, gehört für uns selbstverständlich dazu.“
Austausch zwischen Akteurinnen und Akteuren sowie der Politik
Ob in Bildung, Sozialpolitik, Wirtschaft oder Stadtentwicklung – Klimaschutz ist ein Querschnittsthema, das alle gesellschaftlichen Bereiche berührt. Entsprechend divers hat die Klimaschutzagentur auch die sechs Stationen der Klimaschutz-Sommertour gewählt. „In unserem Arbeitsalltag haben wir mit vielen engagierten Menschen zu tun, die den Klimaschutz in Bremen und Bremerhaven voranbringen wollen“, so Martin Grocholl, Geschäftsführer von energiekonsens. „Der direkte Austausch zwischen Akteurinnen und Akteuren sowie der Politik hilft beiden Seiten, Stellschrauben für mehr Klimaschutz zu identifizieren und voneinander zu lernen. Das ist die Idee der Klimaschutz-Sommertour.“
Auch die Senatorin betonte die Bedeutung lokalen Engagements: „Ohne das Mitwirken von unzähligen Initiativen, Unternehmen, Vereinen und Privatpersonen aus allen Teilen der Gesellschaft hat Klimaschutz keine Chance“, stellt Schaefer fest. „Umso mehr freue ich mich, dass ich mit dem Förderwerk und der AWO heute zwei tatkräftige und engagierte Akteure in Bremerhaven besuchen durfte, die ihrerseits viele Menschen in der Region erreichen. Die Stärkung und Unterstützung von lokalen Klimaschutz-Umsetzenden ist für mich eine zentrale Aufgabe – dafür ist der persönliche Austausch unabdingbar.“
Die Klimaschutz-Sommertour wird am Freitag, 20. August und Mittwoch, 25. August fortgeführt. Dann wird Maike Schaefer vier weitere Bremer Klimaschutz-Vorbilder aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Stadtentwicklung besuchen.