Gruppenfoto mit Beteiligten des Projekts Effizienztische auf der Dachterrasse von Radio Bremen
© energiekonsens

Gemeinsam lassen sich Ziele besser erreichen. Das gilt auch für Klimaschutz und Energieeffizienz in Unternehmen. Darum haben sich in den vergangenen dreieinhalb Jahren 35 Betriebe aus Bremen und Bremerhaven regelmäßig an den vier „Effizienztischen“ der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens ausgetauscht und motiviert. Nun wurde das Projekt mit einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung bei Radio Bremen / Bremedia beendet. Trotz aller Krisen hat eins der Netzwerke sein Energieeinsparziel sogar übererfüllt.

„Wir müssen nicht nur darüber reden, wie wir Energie erzeugen, sondern auch darüber, wofür wir sie verwenden. Das Thema Energieeffizienz kommt aber in der öffentlichen Debatte häufig ein bisschen zu kurz“ sagte Enno Eike Nottelmann, Staatsrat bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau in seinem, Grußwort.

Die Senatorin finanziert das Projekt gemeinsam mit dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und als ehemaliger Prokurist von energiekonsens war Nottelmann selbst daran beteiligt, Unternehmen für die Effizienztische zu gewinnen. In diesem Netzwerk-Format geht es genau darum: Den Austausch untereinander über den effizienteren Einsatz von Energie und die Umsetzung von Maßnahmen.

Persönlicher Austausch ist Herzstück des Konzepts

An den vier Netzwerken haben große Unternehmen mit hohen Energieverbräuchen, wie Airbus und AB InBev, aber auch Mittelständer verschiedener Branchen sowie Betriebe mit kommunaler und öffentlicher rechtlicher Beteiligung und Hotels teilgenommen. Während der Projektlaufzeit haben energietechnische Berater sie bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützt, das Herzstück des Konzepts ist eigentlich der persönliche Austausch unter den Teilnehmenden im Rahmen von Betriebsbesichtigungen.

Denn dabei kommt die Gruppe ins Sprechen und der Wissenstransfer in Gang – Kooperation statt Konkurrenz ist das Motto. Durch die Corona-Pandemie war das aber nur eingeschränkt möglich, fast die Hälfte der Treffen musste digital durchgeführt werden und die Firmen mussten mit teilweise drastischen Änderungen im Betriebsablauf zurechtkommen.

Hotels von Corona besonders stark betroffen

„Vor allem die teilnehmenden Hotels waren durch Corona echt gebeutelt“, so Bernd Langer, stellvertretender Geschäftsführer von energiekonsens. „Aber auch die anderen Unternehmen waren natürlich betroffen. Hinzu kam dann im letzten Jahr noch die Energiekrise. Teilnehmende, die durch einen Energieträgerwechsel, beispielsweise von Öl auf Gas, Energie einsparen wollten, konnten das plötzlich aufgrund der drohenden Gasmangellage nicht mehr. Das hat uns noch mal gezeigt, wie wichtig erneuerbare Energien auch im Hinblick auf die Versorgungssicherheit sind.“

Insgesamt haben die Unternehmen trotz aller Widrigkeiten 111 Maßnahmen umgesetzt und damit knapp 8.800 MWh und 4.000 Tonnen CO₂ eingespart. Etliche Betriebe stellten ihre Beleuchtung auf LED um, begannen mit der Installation von Photovoltaikanlagen, optimierten ihre Prozesstechnik und Heizungsanlagen oder investierten in Hocheffizienzmotoren. Vor allem beim Effizienztisch „energiekonsens Kommunal“ zahlte sich der Einsatz aus: Statt der angepeilten 6,5 Prozent, sparte das Netzwerk bezogen auf das Basisjahr 2019 8,7 Prozent Endenergie ein.

Für Klimaschutz müssen alle an einem Strang ziehen

Langer eine positive Bilanz des Projekts: „Die Rückmeldung der Unternehmen zeigt uns, dass sie den Wert der Vernetzung erkennen und etliche von ihnen möchten in ähnlichen Formaten weitermachen. Denn eines ist klar: Die notwendigen und ambitionierten Klimaschutzziele können wir nur gemeinsam erreichen, wir müssen alle an einem Strang ziehen.“

Die bestätigte auch der Beitrag von Katharina Norpoth von der Deutschen Energie-Agentur in Berlin: „Energieeffizienz und Klimaschutz-Netzwerke gelten als wichtiger Baustein der bundesweiten Klimaschutzstrategie. Diese Netzwerke bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich gegenseitig auf dem Weg hin zu Treibhausgasneutralität zu unterstützen.“

Über das Projekt

Die Effizienztische sind Teil des Projekts „Bremer Unternehmen sparen CO₂“, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft sowie aus Mitteln der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner sind die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS).