Gruppefoto mit Siegel
© GEWOBA, Fotograf: Carsten Baucke
Freuen sich über den Startschuss der Seehöfe: v.l.n.r. Martin Grocholl von energiekonsens, Gabriele Ranke GEWOBA-Planerin, Bausenatorin Dr. Maike Schaefer, Dr. Christian Jaeger GEWOBA-Vorstand und Günter Jaschob GEWOBA-Bauleiter (Foto: GEWOBA, Fotograf: Carsten Baucke)

Mit einem Baggerbiss feierten gestern (13. Dezember) die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Dr. Maike Schaefer, GEWOBA-Vorstand, Dr. Christian Jaeger und Martin Grocholl, Geschäftsführer von der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens den Startschuss des Neubauprojektes Seehöfe am Niedersachsendamm. Zwischen Werdersee, Roland-Klinik, Huckelrieder Friedhof und der Scharnhorst-Kaserne entwickelt das Bremer Wohnungsunternehmen ein knapp 2,5 Hektar großes Gelände mit ehemals militärischer Nutzung zu einem neuen Wohnquartier. Aufgrund der klimafreundlichen Wärmeversorgung und des hohen energetischen Baustandards, wodurch eine CO₂-Emission von unter 7,5 Kilogramm pro Quadratmeter und Jahr erreicht wird, sowie Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität hat das Bauvorhaben zusätzlich das Siegel „Klimaschutzsiedlung“ von energiekonsens erhalten.

Hoher energetischer Standard und klimafreundliche Wärmeversorgung

Gebaut werden die Gebäude im Standard KfW 40 NH – NH steht für „Nachhaltigkeitsklasse“ und ist der einzige Standard, der im Neubau aktuell noch von der KfW Bank gefördert wird. „Die heute gebauten Wohnsiedlungen müssen so gestaltet werden, dass sie die Ziele Bremens, bis 2038 klimaneutral zu werden, unterstützen. Wir freuen uns daher, die ersten zwei Baufelder des Projekts Seehöfe als Klimaschutzsiedlung auszuzeichnen,“ so Grocholl. Zudem wurde durch die klimafreundliche Wärmeversorgung mit Hilfe von Luft-Wärmepumpen, die durch auf den Dächern installierte Photovoltaik-Anlagen betrieben werden, der Grenzwert für die CO₂-Emissionen der Klimaschutzsiedlung deutlich unterschritten. „Wie wichtig Gebäude mit einem hohen energetischen Niveau sind, zeigt uns auch die aktuelle geopolitische Lage“, sagt Martin Grocholl. Bei dem von der GEWOBA umgesetzten KfW 40 Standard müssten künftige Mieter*innen deutlich weniger heizen als in Gebäuden nach den aktuellen gesetzlichen Mindeststandards. Die Wärmeversorgung durch PV-betriebene Luft-Wärmepumpen schafft mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten.

Nachhaltige Quartiersentwicklung

„Dieses Bauprojekt ist zudem ein tolles Beispiel dafür, wie sich ökologisches und sozialverträgliches Bauen kombinieren lassen“, betont Grocholl. In insgesamt drei Bauabschnitten soll das neue Quartier am Werdersee schrittweise bis voraussichtlich Ende 2026 entstehen. Geplant sind für das Gelände neun barrierefreie Mehrparteienhäuser mit knapp 220 Wohnungen, davon mindestens 85 Wohnungen preisgebunden zu einer Kaltmiete von 6,80 Euro pro Quadratmeter. „Damit schaffen wir an einem sehr attraktiven Standort bezahlbaren Wohnraum, den wir dringend in Bremen benötigen, beispielsweise für Familien mit kleinerem Geldbeutel“, so Dr. Jaeger.

Das Konzept der Klimaschutzsiedlungen ist ganzheitlich und umfasst neben den energetischen Kriterien weitere Themen, die gemeinsam in Workshops bearbeitet werden. Was beim Projekt Seehöfe besonders hervorgehoben wurde, ist dabei das Thema Artenschutz bei der Gestaltung der Freianlagen. So werden beispielsweise Blühstreifen, Nistkästen für Fledermäuse und eine insektenfreundliche Beleuchtung vorgesehen. Zudem wird das Regenwasser durch begrünte Dächer und Versickerungsmulden soweit möglich für die Bewässerung der Grünanlagen genutzt.


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