Klimaschutzsiedlungen in Bremen und Bremerhaven
Klimafreundliche Stadtquartiere mit hohen Energiestandards
Das Konzept der Klimaschutzsiedlung denkt energieeffizientes und klimafreundliches Bauen auf Quartiersebene. Denn eine ganzheitliche und vernetzte Quartiersplanung kann Synergien nutzen. Klimafreundliche Versorgungslösungen, beispielsweise für die Wärmeversorgung, lassen sich für mehrere Gebäude besonders effizient und wirtschaftlich umsetzen.
Die Klimaschutzsiedlung stellt ein umfassendes Planungskonzept für Wohnquartiere dar. Von städtebaulichen Aspekten über die Wärmeversorgung, Stromversorgung und die Qualität der thermischen Gebäudehüllen bis hin zu Ressourcenschutz und Grünflächen werden alle relevanten Dimensionen eines klimafreundlichen Stadtquartiers im dazugehörigen Planungsleitfaden berücksichtigt. Das Konzept unserer Klimaschutzsiedlung beruht auf dem erfolgreichen Programm „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“, welches wir aufgegriffen und für das Bundesland Bremen angepasst haben. Für eine Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel muss ein Grenzwert für die CO₂-Emissionen aus dem Gebäudebestand und der Wärmeversorgung eingehalten werden.
energiekonsens unterstützt Sie auf dem Weg zur Klimaschutzsiedlung
Hohe Energiestandards und Energieeffizienz auf Quartiersebene
Planungsleitfaden und Unterstützung im Planungsprozess
Von energiekonsens zertifiziert mit einem unabhängigen Siegel
Klimafreundliche Stadtquartiere lohnen sich – nicht nur für das Klima
Eine Klimaschutzsiedlung setzt auf niedrigen Energieverbrauch, erneuerbare Energien und eine ganzheitliche Quartiersplanung. Damit ist sie von Beginn an langfristig angelegt und vorausschauend geplant. Klimaschutzsiedlungen bieten Bauträger*innen und Investor*innen somit eine langfristige Werthaltigkeit ihrer Immobilien. Mieter*innen in Klimaschutzsiedlungen freuen sich über niedrige Energiekosten und ein angenehmes Raumklima. Daneben können Grünflächen und nachhaltige Mobilitätsangebote die Attraktivität einer Wohngegend erhöhen.
Das Label Klimaschutzsiedlung auf einen Blick
- Ein Planungs- und Zertifizierungsangebot für Bauträger*innen, Investor*innen und Bauschaffende
- Für Neubauvorhaben genauso wie für Sanierungsprojekte realisierbar
- Der Ansatz der Klimaschutzsiedlung ist technologieoffen und somit anpassbar an den individuellen Quartiersstandort
- Energiestandards zur Zertifizierung neuer Klimaschutzsiedlungen werden von energiekonsens regelmäßig angepasst, aktuell gelten die Anforderungen der Neuauflage von 2019
- Aktuell verursacht eine Klimaschutzsiedlung über 50% weniger CO₂-Emissionen als eine vergleichbare Siedlung nach gesetzlichen Standards
Hier stehen Bremens Klimaschutzsiedlungen
Das GEWOBA-Neubauprojekt Seehöfe wurde im Dezember 2022 als Klimaschutzsiedlung ausgezeichnet. Zwischen Werdersee, Roland-Klinik, Huckelrieder Friedhof und der Scharnhorst-Kaserne entwickelt das Bremer Wohnungsunternehmen ein knapp 2,5 Hektar, auf dem circa 220 Wohnungen entstehen sollen. Gebaut werden die Gebäude im Standard KfW 40 NH – NH steht für „Nachhaltigkeitsklasse“ und ist der einzige Standard, der im Neubau aktuell noch von der KfW Bank gefördert wird. Zudem wurde durch die klimafreundliche Wärmeversorgung mit Hilfe von Luft-Wärmepumpen, die durch auf den Dächern installierte Photovoltaik-Anlagen betrieben werden, der Grenzwert für die CO₂-Emissionen der Klimaschutzsiedlung deutlich unterschritten.
Mit dem Ellener Hof wurde im August 2021 eine weitere Klimaschutzsiedlung in Bremen ausgezeichnet. Im sozial-ökologischen Quartier der Bremer Heimstiftung im Bremer Osten entstehen auf knapp zehn Hektar 500 Wohnungen im Baustandard „KfW 40“ und in Holzhybridbauweise. Dabei wurde die Holzhybridbauweise erstmalig in die CO₂-Berechnungen zur Klimaschutzsiedlung aufgenommen, da sie in der Erstellung im Vergleich zu Betonbauten deutlich weniger graue Energie verursacht und CO₂ sogar über einen langen Zeitraum bindet. Die Wärmeversorgung des Quartiers erfolgt aus dem Fernwärmenetz in Kombination mit einem Nahwärmenetz mit Wärme aus einem vor Ort durch Biomethan betriebenen Blockheizkraftwerk.
Das Neubauvorhaben Seeland in Bremen-Aumund wurde als dritte Klimaschutzsiedlung im Land Bremen mit dem Siegel Klimaschutzsiedlung ausgezeichnet. Dabei werden nach dem 2019 überarbeiteten Konzept der Klimaschutzsiedlungen erhöhte Anforderungen umgesetzt und damit weitere CO₂-Emissionen eingespart. Die Gebäude werden im energetischen Standard des KfW-Effizienzhauses 40 plus errichtet, außerdem gibt es Photovoltaikanlagen inklusive Batteriespeichern und ein effizientes Nahwärmenetz. Der Bauträger M Projekt setzt mit Seeland bereits seine zweite Klimaschutzsiedlung in Bremen um.
Die erste Bremer Klimaschutzsiedlung mit 105 Wohneinheiten steht im Tauwerkquartier im Bremer Norden im Stadtteil Grohn. Ihr Energieverbrauch liegt etwa 50% unter dem gesetzlichen Standard von 2016, unter anderem dank eines eigenen Nahwärmenetzes. Nach Berechnungen von energiekonsens wird das Tauwerkquartier in den nächsten 30 Jahren ca. 2.500 Tonnen CO₂-Emissionen im Vergleich zum gesetzlichen Standard einsparen. Bauträger ist das Unternehmen M-Projekt.
In der Gartenstadt Werdersee wurden einzelne Baufelder mit dem Siegel Klimaschutzsiedlung ausgezeichnet. Die Auszeichnung aller Baufelder, die bis Oktober 2019 geplant wurden, fand nach dem Standard "Klimaschutzsiedlung" von 2016 statt, 2019 wurden die Anforderungen von energiekonsens nochmals angehoben. Gebäude in einer Klimaschutzsiedlung reduzieren den Energieverbrauch im Vergleich zum gesetzlichen Standard um 50%. Quartierseigene Blockheizkraftwerke sollen die Gebäude dank Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur mit Wärme, sondern auch mit Strom versorgen. Ergänzt durch Wärmerückgewinnung über Lüftungsanlagen und PV-Anlagen auf den Dächern soll eine besonders effiziente Energieversorgung realisiert werden. Bauträger des Vorhabens sind die Projektgesellschaft Gartenstadt Werdersee (PGW) und die GEWOBA.