Erzieher*innen-Fortbildung: Bienen und Biodiversität in den Kita-Alltag integrieren
Ohne die Biene läuft in der Natur nichts. Denn sie leistet durch die Bestäubung vieler Obst- und Gemüsesorten einen immensen Beitrag zur Erhaltung unserer Ökosysteme. Da wir Städte mithilfe von Maßnahmen wie Dachbegrünung klimafreundlicher gestalten müssen, wird die Biene zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Um die Bedeutung des Insekts von früh auf zu vermitteln, sollte das Thema am besten schon in Kitas behandelt werden. Aus diesem Grund haben wir im Rahmen des Projektes ener:kita eine Fortbildung für Erzieher*innen zu Bienen und Biodiversität angeboten.
Auf der Kinder- und Jugendfarm Habenhausen versammelten sich Erzieher*innen aus verschiedenen Kitas in Bremen für den Workshop. Die Veranstaltung begann mit praktischem Input dazu. Beim Suchspiel „Was brauchen unsere Bienen?“ im Garten der Farm lernten die Teilnehmenden mehr über Nistplätze und Futterquellen von Wildbienen. Aus torffreier Blumenerde, Tonerde und bienenfreundlicher Blumensamen wurden dann Bienenpralinen (Saatgutbälle) selber gemacht. Anschließend durften die Kita-Mitarbeitenden in Imkeranzüge schlüpfen und in die Welt der Honigbiene eintauchen. Im Zentrum dieses Programmpunktes stand die kindgerechte Aufbereitung von Informationen zur Bedeutung der Bienen und zum Imkern.
Nach einem gemeinsamen vegetarischen Mittagessen lernten die Erzieher*innen zudem mehr darüber, warum der Klimawandel mit der Biodiversität zusammenhängt und inwiefern er diese gefährdet. Laut Wissenschaftler*innen ist ein Drittel der Tier- und Pflanzenwelt durch die Erderwärmung innerhalb der nächsten Jahrzehnte vom Aussterben bedroht, wodurch auch das Leben der Biene gefährdet und ihre Arbeit erschwert wird. Diese Entwicklung ist verheerend, da Bienen nach Rindern und Schweinen den dritten Platz in der Hierarchie der Nutztiere einnehmen. Eine Sammelbiene bestäubt am Tag beispielsweise bis zu 3000 Blüten und sichert somit unsere Ernährung.
Um die Reduktion der Biodiversität zu stoppen, können Kitas und natürlich jede*r Einzelne einen großen Beitrag leisten, beispielsweise mit dem Anpflanzen von insektenfreundlichen Beeten mit heimischen Pflanzen, Hochbeeten mit Gemüse, Kräuterschnecken oder einem eigenen Insektenhotel oder Hummelkasten. Auch der Einkauf von Bio-Lebensmitteln hilft, da der Einsatz von Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft den Bienen das Überleben erschwert.
Die Teilnehmenden der Fortbildung erhielten zum Schluss ein Handout mit praktischen Anleitungen sowie die Methodenbroschüre „Das Bienenjahr mit Kindern gestalten“ von proBiene. Indem Kinder schon in jungen Jahren für derartige Themen sensibilisiert werden, besteht umso mehr Hoffnung, dass wir schon bald wieder ein engeres Verhältnis zur Natur und natürlich zur Biene haben werden.