Emissionen durch Videokonferenzen
„Du bist noch stumm“ und „Ist es so besser?“ hat vermutlich jeder schon mal gehört, der an einer Videokonferenz teilgenommen hat. Durch die Covid-19-Pandemie machen immer mehr Arbeitnehmer\*innen Erfahrungen mit digitalen Treffen und wenngleich sie der direkten Begegnung nicht gleichwertig sind, haben sie doch einige Vorteile. So muss man für ein Online-Meeting nicht ins Auto steigen und spart CO₂-Emissionen. Gänzlich klimaneutral sind Videokonferenzen dennoch nicht.
So kommt eine Studie vom Öko-Institut (07/2020) zu dem Ergebnis, das Online-Meetings stündlich durchschnittlich 183 Gramm CO₂ pro Person (Endgerät) verursachen. Dabei hängt der tatsächliche CO₂-Ausstoß allerdings von mehreren Faktoren ab. So ist die Datenübertragung per Kupferkabel deutlich klimafreundlicher als per LTE, während Glasfaser die wenigsten Emissionen verursacht.
Auch die Darstellung spielt eine Rolle. Denn große Bildschirme haben einen deutlich höheren Energieverbrauch als ein Laptop oder Tablet und eine hohe Auflösung verursacht mehr CO₂ als eine geringe. Datenverkehr und der damit verbundene Energieverbrauch lassen sich zudem verringern, wenn die Teilnehmenden einer Video-Konferenz ihre Kamera abschalten, wenn sie nicht gebraucht wird und wenn möglich die Auflösung reduzieren.
Die 183 Gramm sind also einen Durchschnittswert aller Einflussfaktoren. Vergleichbar sind sie mit den Emissionen, die während einer Autofahrt von ein bis zwei Kilometern entstehen. Ist der Nutzen für das Klima überschaubar, wenn der Weg zum Büro kurz ist, sieht das bei weiter entfernten Dienstreisen schon ganz anders aus: Hier können enorme Mengen CO₂ eingespart werden – erst recht, wenn sie mit dem Flugzeug getätigt werden.