Kioskbesitzer Rolf Wilkens vor Kühlregal
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Die Energiepreise steigen und steigen – da ist es wichtiger denn je, die Verbrauchszahlen im Betrieb zu senken. Kostenlose energievisiten der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens zeigen Unternehmen aller Größen auf, welche Möglichkeiten es dafür gibt. Davon profitierte jüngst Kioskbetreiber Rolf Wilkens.

Vor über sechs Jahren hat der Bremer den Nahversorgungsladen in der Osterholzer Landstraße übernommen. Seitdem veränderte er einiges, um den Energieverbrauch im 75 Quadratmeter großen Verkaufsraum und den angrenzenden Lagerräumen zu reduzieren. „Da wir Eis, kalte Getränke & Co. aus Kühltruhen und -schränken verkaufen, die permanent laufen, haben wir natürlich vergleichsweise hohe Stromkosten“, erklärt der heutige Inhaber. Dem setzte er etwas entgegen und ließ die alten Kühlgeräte, aber auch den Brötchen-Backofen gegen energieeffiziente Modelle austauschen sowie die Beleuchtung auf LED umstellen. Parallel zu diesen Maßnahmen baute Rolf Wilkens jedoch auch sein Sortiment weiter aus, so dass bei ihm mit der Zeit mehr Kühlmöbel in Betrieb genommen wurden. „Deshalb entschied ich mich vor gut einem Jahr, einmal prüfen zu lassen, ob unser Geschäft in Sachen Nachhaltigkeit auf dem richtigen Weg ist. Zudem wollte ich erfahren, welche Optimierungsmöglichkeiten es noch gibt“, ergänzt der 55-Jährige. Dafür nahm er die energievisite:kleinstbetriebe in Anspruch, ein kostenloses Beratungsangebot der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens. Hierzu kamen ausgebildete Energielotsen in den Kiosk und nahmen bei einem Kurzcheck alles das unter die Lupe, was Energie verbraucht. Sie stellten fest: In den Bereichen Kühlung, Beleuchtung und Konsum ist der Laden bereits gut aufgestellt und mögliche Einsparpotenziale sind dort weitestgehend ausgeschöpft. Hinsichtlich der Lüftungs- und Klimaanlage gab es den Tipp, regelmäßig den Luftfilter zu reinigen.

Die Heizung im Visier

Handlungsbedarf zeigte sich allerdings mit Blick auf die Heizung, eine über 20 Jahre alte Ölanlage. „Ich bekam die Empfehlung, diese zu modernisieren – etwa durch das Ersetzen der Umwälzpumpe durch eine Hocheffizienzpumpe – oder am besten sogar gleich ganz erneuern zu lassen und zukünftig auf erneuerbare Energieträger zu setzen“, erzählt Rolf Wilkens, dem überdies ein vorbildliches Heizverhalten attestiert wurde. „Die Thermostate stehen tagsüber auf Stufe 2 und nachts wird die Raumtemperatur mit Hilfe einer Zeitschaltuhr herabgesenkt; besser geht es nicht“, so Maximiliane Wenge von energiekonsens, die den Gebäudecheck durchführte.

Ökologische und ökonomische Entscheidung

Um sich über die technischen Möglichkeiten neuer Heizungsanlagen zu informieren, buchte der Geschäftsführer kurzerhand noch zwei weitere unentgeltliche Beratungen bei der Klimaschutzagentur hinzu: die energievisite:heizung und -:solar. Bei ersterer untersuchte der unabhängige Energieberater Dr. Michael Kruse, ob in der ehemaligen Aral-Tankstelle ein Holzpellet-Heizkessel oder eine Luft-Wärmpumpe eingesetzt werden können und nannte Fördermöglichkeiten für solche Systeme. Die letztgenannte regenerative Wärme-/ Kühlanlage soll es wohl werden. „In die Technik möchte ich als Mieter nach Abstimmung mit meinem Vermieter investieren. Er muss den dafür notwenigen baulichen Veränderungen natürlich zustimmen,“ sagt Rolf Wilkens. Bereits grünes Licht gab der Hausbesitzer für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach. Denn das hatte der Solarcheck von Experte Michael Kruse ergeben: Sonnenstrom für die Eigennutzung selbst zu produzieren, lohnt sich wirtschaftlich für den Kioskbetreiber. Rolf Wilkens: „Mir war wichtig, dies vorab zu klären. Schließlich geht es nicht nur darum, einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten, sondern in Verantwortung für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch eine kaufmännische Entscheidung zu treffen.“ Informationen zu den Beratungsangeboten von energiekonsens unter: energiekonsens.de/energievisite