Energieberaterin Katharina Nolte und Projektmanager Noah Schöning vom Beteiligungsbüro FRANK ecozwei stellen unterschiedliche Mustersanierungskonzepte für Gebäudetypen in Borgfeld-Katrepel vor.
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Energieberaterin Katharina Nolte und Projektmanager Noah Schöning vom Beteiligungsbüro FRANK ecozwei stellen unterschiedliche Mustersanierungskonzepte für Gebäudetypen in Borgfeld-Katrepel vor.

Die zweite öffentliche Veranstaltung zur Entwicklung eines energetischen Quartierskonzepts in Borgfeld-Katrepel brachte interessante Erkenntnisse über die quartierstypischen Gebäude und deren Sanierungszustand zu Tage.

Das Angebot zum Austausch hatte es mit vielen Informationen für die Hausbesitzenden vor Ort in sich: Im Rahmen des von der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens beauftragten Projektes begutachtete die Firma FRANK im Juli drei Häuser im Quartier östlich der Borgfelder Heerstraße mit Blick auf ihren energetischen Zustand und ihre Heiztechnik. Darauf aufbauend entwickelten die Expert*innen des Wohnungsunternehmens Maßnahmenvorschläge für die energetische Sanierung jedes einzelnen Gebäudes und hinterlegten diese mit Zahlen auch hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit. Nun wurden die Ergebnisse interessierten Eigentümer*innen in Borgfeld-Katrepel vorgestellt, denn: Betrachtet worden waren Immobilien, die repräsentativ für das Quartier sind, weil sie den dort vorherrschenden Siedlungshäusern aus den 1950er und 1960er Jahren entsprechen. „Damit ist das, was wir exemplarisch für drei Gebäude erarbeitet haben, durchaus auf andere übertragbar. So können wir den Anwohnenden Möglichkeiten aufzeigen, den eigenen Energiebedarf zu senken, Wärmeverluste zu verhindern und in effektiven Dämmschutz zu investieren. Das sorgt auch für mehr Wohnqualität und die Wertsteigerung der eigenen vier Wände“, erklärte Noah Schöning, Projektmanager bei FRANK.

Wirkung und Kosten

Für jedes Haus hatte das Unternehmen ermittelt, über welches Bauteil am meisten Wärme verloren geht und dies prozentual gewichtet, um Notwendigkeiten aufzuzeigen. In einem zweiten Schritt waren mehrere, zum Teil aufeinander aufbauende Sanierungsvarianten erstellt worden. Bei jeder Maßnahme führte Energieberaterin Katharina Nolte von FRANK aus, welche Wirkung diese auf den Klimaschutz sowie Brennstoffeinsparungen hat und was sie kostet. „Wir wollen den Anwesenden ein Gefühl dafür geben, in welchen Bereichen man sich bewegt, wenn Fenster ausgetauscht, Außenwände und das Dach gedämmt werden sollen. Die Zahlen für die Anschaffung einer neuen Heizanlage haben wir auch in Kombination mit Photovoltaik dargestellt, wenn die Dachfläche dafür geeignet war“, erläuterte sie.

Tipps zum weiteren Vorgehen

Besuchende der Veranstaltung erfuhren zudem, wann sich die Varianten voraussichtlich amortisiert haben und welche Förderprogramme es von Bund und Land für die Umsetzung gibt. „Wer mit energetischer Gebäudesanierung starten will, holt sich am besten einen unabhängigen Energieberater an die Seite. Sie oder er stellen einen Maßnahmenfahrplan auf, was ebenfalls finanziell unterstützt wird“, betonte Noah Schöning. Mit seiner Kollegin nahm er sich ausreichend Zeit, Fragen rund ums Thema zu beantworten – etwa dazu, welche Lösungen es gibt, die Sohle zum Erdreich zu dämmen oder ob ein Sanierungsmanagement für das Quartier möglich und sinnvoll wäre. „Uns ist es wichtig zu vermitteln, dass man auch mit schrittweisem Sanieren einiges erreichen kann“, sagte Alina Fischbeck von energiekonsens und verweist auf die nächste Veranstaltung. In dieser geht es dann um die nachhaltige Wärmeversorgung in Borgfeld-Katrepel. Mehr dazu unter energiekonsens.de/projekte/katrepel#veranstaltungen

Im Vordergrund sitzen Personen und hören einer Referentin im Hintergrund zu. Auf einer Leinwand steht
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Wie lassen sich die Siedlungshäuser aus dem Borgfelder Quartier Katrepel am besten sanieren? Welche Kosten würde auf die Hauseigentümer*innen zukommen? Während der Informationsveranstaltung im Stadtteil wurden unterschiedliche Sanierungsszenarien vorgestellt.