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Viel zu oft landet Energie in Form von Abwärme ungenutzt im Kanal oder wird in die Luft geblasen. Dabei könnten viele Unternehmen sie verwenden und damit Kosten sparen oder sogar Geld verdienen. Mit der neuen energievisite:abwärme zeigt die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens Betrieben kostenfrei, wie das funktioniert.

Bei der Erzeugung von Druckluft, der Bereitstellung von Kälte, in Form heißer Abgase oder durch die Kühlung von Maschinen: In etlichen Unternehmensbereichen entsteht Wärme, die vielfach ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird. Das ist weder für die Bilanz noch für das Klima sinnvoll. Das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) verpflichtet darum Unternehmen, die im Durchschnitt der letzten drei Jahre einen Energieverbrauch von mehr als 2,5 Gigawatt im Jahr aufweisen, ihre Abwärmepotenziale zu melden. Doch auch für Betriebe mit einem geringeren Energieverbrauch macht es Sinn, sich Gedanken darüber zu machen.

Mit unserer energievisite:abwärme wollen wir große aber auch kleine und mittlere Unternehmen in Bremen und Bremerhaven ansprechen, und ihnen dabei helfen, Abwärmepotenziale zu erkennen, zu vermeiden oder zu nutzen

so Bernd Langer, stellvertretender Geschäftsführer von energiekonsens. „Dafür kommen erfahrene Ingenieure und Ingenieurinnen in die Betriebe und schauen die Vermeidung oder Nutzung von Abwärmepotenzialen wirtschaftlich umsetzbar ist.“

Langer erläutert, wie das aussehen kann: „Innerhalb des Unternehmens könnte Abwärme Warmwasser bereitstellen, die Luft für raumlufttechnische Anlagen vorwärmen oder für den Betrieb einer Wärmepumpe genutzt werden. Aus Prozessabgasen ist sogar die Erzeugung von Strom möglich, etwa durch Turbinen, die mit Dampf aus Wasser oder organischen Medien mit niedrigerem Siedepunkt betrieben werden.“ Diese Energie könne vielseitig eingesetzt werden und gelte darum als besonders hochwertig: „Strom können die Unternehmen speichern, damit Prozesse betreiben, ihre E-Autos laden oder ihn ins Netz einspeisen.“

Alternativ kann Abwärme auch Energieversorgern angeboten und ins eventuell vorhandene Nahwärmenetz geleitet werden. Laut Langer lohne sich das gleich doppelt: „Zum einen rechnet sich das finanziell und ist außerdem ein Beitrag für den Klimaschutz, weil so fossile Energieträger ersetzt werden, die sonst zur Wärmegewinnung genutzt werden.“ Es gebe noch weitere Möglichkeiten, die Abwärme außerhalb des eigenen Unternehmens einzusetzen, etwa durch Kooperation mit dem benachbarten Betrieb. Das setze zwar ein hohes Maß an Vertrauen und Verlässlichkeit voraus, kann aber für beide Seiten lohnend sein und sich von fossilen Brennstoffen unabhängig machen.

„All das ist oft nicht ganz einfach, und darum wollen wir die Unternehmen mit der energievisite:abwärme unterstützen. Abwärme kann einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“, so Langer.

Veranstaltungstipp

Die Veranstaltung „Abwärmepotenziale erkennen und nutzen“ am Dienstag, 17.09.2024, gibt von 14 bis 17 Uhr im Übersee-Museum Bremen einen Überblick zur Identifikation von wesentlichen Abwärmequellen und technischen Nutzungsmöglichkeiten. Dabei veranschaulichen Experten, wo Abwärmequellen zu erwarten sind und wie ihr Potenzial messtechnisch erfasst und sinnvoll genutzt werden kann.

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