Zum Netzwerken ins Roboterballett
Elektromobilität kann Unternehmen vor Herausforderungen stellen – dennoch hat sich Wagon Automotive dazu entschieden, Mitarbeitenden und Gästen Ladepunkte zur Verfügung zu stellen. Wie das funktioniert und was Unternehmen sonst machen können, um CO₂-Emissionen zu reduzieren, waren weitere Themen des fünften Netzwerktreffens des Effizienztischs „energiekonsens Kompakt“ in der Fertigung von Wagon Automotive.
In einer komplexen Choreografie nehmen die gewaltigen orangefarbenen Roboterarme sanft ihre Werkstücke auf, reichen sie an ihre mechanischen Kollegen weiter, drehen Pirouetten, schweißen und fertigen in einer immer gleichen Abfolge von präzisen Arbeitsschritten Motorhauben und Kotflügel. Im Stundentakt holen Lkw die Karosserieteile ab und bringen sie ins Werk eines namhaften deutschen Herstellers. Dort werden sie zu einem Auto zusammengesetzt – mit elektrischem Antrieb. Bei Wagon Automotive beschäftigt man sich aber nicht nur als Produzent mit Elektromobilität. Das Unternehmen selbst setzt sich mit der Schaffung von Ladeinfrastruktur auf dem Betriebsgelände auseinander, und muss sich dabei einigen Herausforderungen stellen.
„Wenn man seinen Besuchern und Mitarbeitenden Ladepunkte zur Verfügung stellen möchte, braucht man einen Steuerberater“, berichtet Daniel Bert, Werkleiter bei Wagon, während einige Meter weiter die Roboter in immer gleichem Rhythmus ihrer Arbeit nachgehen. „Nur muss man erstmal einen Steuerberater finden, der sich damit auskennt.“ Damit zielt Bert auf ein zentrales Problem beim Aufbau von Ladeinfrastruktur in Unternehmen ab: Sobald selbsterzeugter Strom nach außen geht, gilt das Unternehmen rechtlich als Energieversorger. „Da gibt es viele Fallstricke und keine allgemein gültigen Lösungen. Jeder muss schauen, was für ihn passt“, erläutert Bert.
Wagon schafft – mit Unterstützung durch eine Steuerberaterin – Ladesäulen an. Abgerechnet werden sollen die Ladevorgänge entweder über das Kantinensystem oder die Lohnabrechnung. Auch das Unternehmen selbst will seinen Fuhrpark nach und nach auf E-Mobilität umstellen. Das ist eine Maßnahme, mit der das Unternehmen klimafreundlicher werden will. Um sich dazu auszutauschen und inspirieren zu lassen, sitzt Wagon auch mit ACMOS, Azul Kaffee, CITIPOST Bremen, Diersch & Schröder, KAEFER Isoliertechnik, Sonnentracht sowie dem Rübeling Dental Labor am Effizienztisch „energiekonsens Kompakt“.
„Wir wollen unsere CO₂-Emissionen wirtschaftlich senken“, so Bert. Dabei helfen ein Wärmerückgewinnungssystem, sich an die Lichtverhältnisse anpassende LED-Spots und eine selbstregulierende Schweißrauchabsaugung. Ein BHKW und eine Absorptionskältemaschine sind beauftragt. „Damit hätten wir im Winter Wärme zum Heizen und im Sommer Kühlung für unsere Prozesse.“ Außerdem ist das Dach für eine Photovoltaikanlage vorbereitet.
Über das Projekt
Das Projekt „Bremer Unternehmen sparen CO₂“wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner des Projekts sind die BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH und die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.
Kooperationspartner: