Vier Schulen im Land Bremen erhalten Siegel „Klimaschule“
Vor einem Jahr haben sich in Bremen die Wilhelm-Focke-Oberschule, die Marie-Curie-Schule und die Grundschule am Baumschulenweg sowie in Bremerhaven die Heinrich-Heine-Schule gemeinsam auf den „Weg zur Klimaneutralität“ begeben. In dem gleichnamigen Projekt der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens wurden die CO₂-Emissionen im Schulalltag gemessen, Klimaschutzpläne entwickelt sowie Maßnahmen zum Klimaschutz umgesetzt. Für ihr Engagement sind die vier Schulen an diesem Dienstag (05.12.2023) mit dem Siegel „Klimaschule“ von energiekonsens-Geschäftsführer Martin Grocholl und Sascha Aulepp, Senatorin für Kinder und Bildung ausgezeichnet worden.
Bremen, 5. Dezember 2023. Projekttage, Hochbeete, Energie-Controlling, Mobilitätsbefragung von Eltern und Großeltern, Klima-Theaterstück, Klima-Klassenprofile und vieles mehr: Während der Abschlussveranstaltung des Projektes „Schulen auf dem Weg zur Klimaneutralität“ präsentierten Teams aus Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schüler der vier teilnehmenden Schulen, die Klimaschutzaktivitäten ihrer Schule. Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Aulepp zeigte sich beeindruckt: „Die Kolleginnen und Kollegen, die Schülerinnen und Schüler der heute ausgezeichneten Schulen und auch die Eltern sind Vorreiter dafür, dass Klimaschutz nicht nur im Unterricht vorkommt, sondern tatkräftig im Schulalltag umgesetzt wird. Dabei machen alle mit, weil es Spaß macht, dafür zu sorgen, der jüngeren Generation eine lebenswerte Welt zu übergeben. Danke an alle, die mit ihrem Einsatz und ihren Ideen für die Auszeichnung ihrer Schule gesorgt haben.“
Um als Schule Klimaneutralität erreichen zu können, ermittelten die vier Schulen zu Anfang des Projektes zunächst, wie viel Treibhausgase überhaupt im Schulalltag entstehen. „Wir haben allen Schulen im Projekt einen Klima Coach zur Seite gestellt, um eine umfassende CO₂-Bilanz in den Bereichen Mobilität, Energie, Wasser, Verpflegung, Beschaffung und Abfall zu erstellen“, erklärt Martin Grocholl, Geschäftsführer der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens, die das Projekt initiiert hatte. Einige Daten wie Energieverbräuche ließen sich dabei leichter ermitteln als andere. „Bei Themen wie Mobilität oder Beschaffung mussten die Schulen aufwändige Umfragen in der Schulgemeinschaft durchführen, um die Zahlen zu erheben“, so Grocholl, der ebenfalls seinen Dank an die Schulgemeinschaften aussprach.
Klimaschutzvorhaben und -potenziale der teilnehmenden Schulen
Die Ergebnisse der CO₂-Bilanzen waren für die Schulen teils überraschend: „Dass unsere Klassenfahrten so viel im Bereich Mobilität ausmachen, hatten wir nicht erwartet“, sagt Wolfgang Kirst, Schulleiter der Wilhelm-Focke-Oberschule. „Das wollen wir uns nochmal genauer ansehen und unsere Klassenfahrten per Rad und in die Region ausweiten.“ Eine ähnliche Beobachtung beschreibt auch Katja Lenz, stellvertretende Schulleiterin von der benachbarten Marie-Curie-Grundschule: „Insgesamt hatten wir den Themenbereich Mobilität etwas unterschätzt. Viele Schüler und Kollegen kommen zwar schon heute regelmäßig mit dem Rad, zu Fuß oder öffentlichen Verkehrsmitteln, aber da haben wir noch Potenzial. Aus diesem Grund haben wir die Aktionswoche ‚Zu Fuß zur Schule‘ durchgeführt und unsere Schülerinnen und Schüler haben ihre Eltern und Großeltern zu ihrem damaligen Schulweg befragt.“
Die Grundschule am Baumschulenweg ist im Sommer 2023 aus den temporären Containern in einen Neubau im Passivhausstand gezogen – besonders gut für die Klimabilanz. „Wir wollen unser Gebäude schnellstmöglich optimal nutzen und erlernen den Umgang im Rahmen einer Schulung“, sagt Schulleiter Lars Beulke. „Den Energieverbrauch beobachten und werten wir mit unserer Klimaklasse aus. Natürlich setzen wir auch im Neubau nach wie vor auf einen sparsamen und verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Wasser.“
Auch die Heinrich-Heine-Schule in Bremerhaven profitiert von einem Umbau: Mit der im September 2023 neu eröffneten Mensa soll nun auch eine klimafreundlichere Verpflegung folgen. „Nach einer Ausschreibung haben wir nun auch ein neues Catering-Unternehmen gefunden, das zukünftig frisch, regional, bio und weitestgehend vegetarisch kochen soll“, äußert sich Schulleiterin Meike Ehler. „Wir haben dank des Projektes von energiekonsens schon viel auf den Weg gebracht und haben noch viele Ideen für unsere Schule, die wir in Form von Maßnahmen umsetzen möchten. Eine Fortführung des Projektes mit energiekonsens würde uns dabei sehr unterstützen.“
Insgesamt umfassen die im Projekt „Schulen auf dem Weg zur Klimaneutralität“ entstandenen Klimaschutzpläne der Schulen 174 Maßnahmen, 40 davon wurden bereits umgesetzt. Eine Ausweitung des Modellprojektes auf weitere Schulen im Land Bremen ist aktuell in Diskussion.