Jugendklimakonferenz von Uni Bremen und BUND Bremen e.V. zeigt Dringlichkeit des Klimaschutzes

Über 200 Schülerinnen und Schüler aus Bremen nahmen auf Einladung der Universität Bremen und des BUND Bremen an der zweiten Bremer Jugendklimakonferenz teil. Zwei Tage lang konnten sie sich bei Vorträgen, Klima-Talks und in Workshops informieren und für den Klimaschutz zu engagieren. Auch energiekonsens war dabei.

In den von Wissenschaftlerinnen und Experten durchgeführten Workshops arbeiteten sie zu unterschiedlichen Themen wie z. B. Klimaanpassung, klimafreundlicher Konsum und Ernährung sowie nachhaltige Mobilität. Aus den Workshops heraus erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Forderungen an die Entscheidungsträgerinnen und -träger in der Politik und Verwaltung Bremens. Diese wurden zum Abschluss der Konferenz an Christina Kulmann vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr übergeben.

„Die Folgen des Klimawandels sind jetzt schon in vielerlei Hinsicht sichtbar, sei es durch den Meeresspiegelanstieg oder durch Wetterextreme wie dieses Jahr“, sagt Katja Muchow, stellvertretende Geschäftsführerin beim BUND Bremen. „Die Schülerinnen und Schüler haben nun umfangreiche Forderungen zum sofortigen Handeln an die Entscheidungsträger gestellt, damit endlich gehandelt und nicht nur geredet wird. Um ihre Zukunft geht es.“ Dr. Doris Sövegjarto-Wigbers von der Uni Bremen ergänzt: „Der Klimawandel ist mit das wichtigste Problem, das es augenblicklich zu lösen gibt. Es ist sehr komplex und wirkt in alle Gesellschaftsschichten sowie Fachdisziplinen hinein. Umso wichtiger ist es, das Thema stärker in unterschiedliche Bildungsprozesse zu verankern. Die Verknüpfung von Wissenschaft, Schule und Umweltverband bietet hier ein ideales Zusammenspiel, um die Komplexität darzustellen. Die Konferenz sollte hierzu einen Betrag leisten.“

energiekonsens hat als lokale Klimaschutzagentur die gesamte Jugendklimakonferenz organisatorisch begleitet, moderiert und mit einem Workshop zum Thema "Klimafreundlicher Konsum" bereichert.
„Für unsere Arbeit im Klimaschutz ist es sehr motivierend, zu sehen, dass sich in Bremen zahlreiche junge Klimaschützerinnen und -schützer für das Thema stark machen. Ich bin gespannt, wie die Schülerinnen und Schüler ihre Forderungen mit Senator Lohse besprechen werden“, so Sarah Göttges von energiekonsens. Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, der die Begrüßung der Jugendlichen bei der Konferenz übernommen hat, hat diese zu einem persönlichen Gespräch über die Ergebnisse der Konferenz in sein Ressort eingeladen.

Auszug aus dem Manifest:

„Wir fordern, dass mehr finanzielle Mittel für den Ausbau von Radwegen zur Verfügung gestellt werden. Es muss ein verkehrspolitisches Umdenken stattfinden, so dass Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV im Vordergrund stehen. Dies beinhaltet auch das Einrichten von autofreien Verkehrsbereichen in den Städten.“

„Wir fordern ein Umdenken der Konsumenten, der Wirtschaft und des Gesetzgebers bezüglich der Verwendung von umweltschädlichen Technologien (z. B. Verpackungsmaterial aus Plastik) und dem Einsatz von umweltfreundlichen Alternativen, z. B. die Subventionierung von regionalen Bio-Produkten.“

„Schon heute sind Folgen des Klimawandels in Bezug auf Wasser, Natur und Gesundheit zu spüren, die nicht mehr aufzuhalten sind. Damit das Wasser besser versickern kann, müssen mehr Grünflächen angelegt werden. Auch Straßen und Gehwege sollen so gebaut werden, dass das Wasser abfließen kann. Auch begrünte Flächen auf Dächern hilft, dass Wasser abfließen kann.“

„Von Politiker*innen fordern wir, dass sie den Verlust der Wälder stoppen und die Emissionen drastisch senken, indem sie auf erneuerbare Energien umsteigen. Wir fordern von der Stadt Bremen, dass sie die öffentliche Aufklärung in Bezug auf den Klimawandel fördern, indem sie z. B. an Schulen aufklären.“

„Wir brauchen mehr Aufklärung über den Klimawandel. Schulen als Bildungseinrichtungen sollten mit gutem Beispiel vorangehen, z. B. Solarenergie nutzen, auf Plastik verzichten.“

„Wir fordern, dass eine nachhaltige Ernährung subventioniert wird und Massentierhaltung und lange Produktionswege stärker besteuert werden. Die Richtlinien sollten strenger sein. Tierlabel und ein Verbot von Antibiotika und unfair produzierten Produkten sollen eingeführt werden.“