Abschaltbare Steckerleiste neben Pflanze
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Notfallplan Gas, schon erfolgte oder angekündigte deutliche Energiepreissteigerungen – was können Verbraucher jetzt tun, damit die Nebenkosten nicht explodieren? Klimaschutzminister Robert Habeck ruft zum bundesweiten Energiesparen auf – doch wo anfangen? Die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens hat 65 kleinere und größere Tipps zum Strom- und Heizenergiesparen im Haushalt aufgelistet und eine Übersicht über Beratungsmöglichkeiten im Land Bremen erstellt.

Bremen, 8. Juli 2022. Auf der Webseite der Klimaschutzagentur finden private Haushalte unter energiekonsens.de/energiesparen eine Vielzahl an einfachen Verhaltenstipps zum Energiesparen. Egal ob im Homeoffice, im Feierabend, beim Waschen, Kochen, Heizen und Lüften – in fast allen Ecken des eigenen Haushalts lässt sich Energie einsparen. „Mit 27 Prozent ist die Informationstechnik in Haushalten der größte Stromfresser“, weiß Martin Grocholl, Geschäftsführer der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens. „Hier lohnt es sich, die Geräte regelmäßig vom Netz zu trennen, wenn sie nicht in Benutzung sind – beispielsweise mit einer schaltbaren Steckerleiste.“

Von den 65 aufgelisteten Maßnahmen habe man viele Tipps schon mal gehört, oft gingen sie dann aber im Alltag unter, so der Experte. Aber auch einige weniger bekannte zeigen Potenzial: „In einem Großteil unserer Häuser sind die Heizungspumpen alt und überdimensioniert und verbrauchen so unnötig Strom. Hier sollte man einen Austausch prüfen“, rät Grocholl. Und auch sonst berge die Heizung jede Menge einfaches Sparpotential. Die heizfreie Zeit jetzt im Sommer solle man nutzen, um die Heizung warten und Einstellungen überprüfen und optimieren zu lassen. „Auch als Mieter kann man proaktiv werden und beispielsweise digitale Heizkörperthermostate anbringen,“ lautet ein weiterer Tipp.

Unabhängige Beratungsangebote helfen beim Energiesparen

Wer neben den einfachen Tipps eine umfangreichere Beratung sucht, kann ebenfalls auf der Seite von energiekonsens fündig werden. Die Klimaschutzagentur hat unter demselben Link eine Übersicht über kostenfreie Beratungsangebote und Beratungsstellen im Land Bremen erstellt, die in dem Bereich Energiesparen aktiv sind – größtenteils von unabhängigen Institutionen wie der Verbraucherzentrale oder der Bremer Umwelt Beratung. „Mit dem Stromspar-Check gibt es zudem eine kostenfreie Vor-Ort-Beratung speziell für Haushalte mit geringem Einkommen“, verweist Grocholl. „Wir sind lokaler Partner des bundesweiten Angebots der Caritas und dem Bundesverband der Energie-und Klimaschutzagenturen. Durchgeführt wird es von den Stromspar-Helfern der WaBeQ in Bremen und dem Förderwerk in Bremerhaven.“ Bei Hausbesuchen nehmen die Stromspar-Helfer sämtliche Verbraucher näher unter die Lupe und schauen gemeinsam auf die Nebenkostenabrechnung. Mit sogenannten „Soforthilfen“ erhalten die beratenden Haushalte darüber hinaus kleine technische Hilfen wie LEDs oder Wasserperlatoren, die sofort den Energieverbrauch reduzieren. Mit Verhaltensänderungen und den technischen Hilfsmitteln konnten die Beratenen schon vor der deutlichen Preissteigerung am Energiemarkt jährlich im Durchschnitt 210 Euro Nebenkosten einsparen.