If you can't measure it, you can't manage it
Oft fällt es Unternehmen schwer, ihre Energieverbräuche systematisch zu senken. Energieberater Ulrich Imkeller-Benjes (beks EnergieEffizienz) begleitet Unternehmen an einem unserer Effizienztische und erklärt, welche Schritte dabei unerlässlich sind und welche Maßnahmen sich schnell positiv in der Bilanz nierderschlagen.
Welcher Schritt ist auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz immer unabdingbar?
If you can't measure it, you can't manage it. Ein professionelles Energiemanagementsystem in Verbindung mit relevanten Energiezählern für die wichtigsten Bereiche in Unternehmen sind für erfolgreichen betrieblichen Klimaschutz enorm wichtig. Das bedingt aber auch das Nachrüsten von Energiezählern der relevanten Bereiche des Unternehmens, um auch Wärmemengen zu erfassen sowie Stromzähler in den Unterverteilungen. Hier sind entsprechende Investitionen zu tätigen, die zur Schaffung von mehr Transparenz aber erforderlich sind.
Welchen Energieverbraucher unterschätzen Unternehmen oft?
Die Bereiche Lüftung und Kälte werden oft hinsichtlich ihres Verbrauchs oft unterschätzt - egal ob Nutz-Wärme beziehungsweise -Kälte oder Stromverbrauch für die Bereitstellung. Wo keine Unterzähler für Strom, Wärme und Kälte vorhanden sind,
weiß niemand was die Heizung/Lüftung Kälte-Zentrale verbraucht.
Welche Themen interessieren die Teilnehmenden an Ihrem Effizienztisch besonders?
Mobilität und LED-Beleuchtung sind Themen, die viele Unternehmen umtreiben. Aber auch der Wechsel von fossilen auf erneuerbare Energien steht bei etlichen Betrieben auf der Agenda.
Was zeichnet die Teilnehmenden an Effizienztischen aus?
Das spannende an Effizienztischen ist die Vielseitigkeit der teilnehmenden Betriebe. Da kommen verschiedene Branchen mit unterschiedlichen energietechnischen Schwerpunkten zusammen. Und darin liegt ja auch ein großer Vorteil des Formats: Die Teilnehmenden bekommen andere Perspektiven aufgezeigt, können voneinander lernen und Anstöße bekommen. Die Diversität sorgt auch dafür, dass keine Konkurrenzgedanken aufkommen.
Gibt es einen Trend zu bestimmten Maßnahmen?
LED-Beleuchtung und PV geht eigentlich immer. Hier bietet sich die LED-Retrofit-Lösung als Übergangslösung an und große Dachflächen sind eigentlich immer vorhanden. Jedoch müssen die statischen Belange der Dachkonstruktion beachtet werden.
Was ist die einfachste Maßnahme, die Unternehmen ohne hohe Kosten umsetzen können, um Energie/CO₂ zu sparen?
Die Umstellung auf LED-Beleuchtung ist relativ zügig gemacht und amortisiert sich schnell. Auch der Einsatz von Hocheffizienzpumpen kostet relativ wenig Aufwand.
Mit welchen Fragen zu rechtlichen Aspekten in Bezug auf Klimaschutz und Energieeffizienz werden Sie konfrontiert?
Manche Unternehmen haben Flächen, die gut zur Erzeugung von Strom durch Photovoltaik-Anlagen geeignet sind, aber der Strom wird an einem anderen Standort gebraucht. Das ist häufig nicht ganz leicht, aber meist lassen sich auch dafür Lösungen finden. Es ist zu hoffen, dass die anstehenden Neuregelungen zum EEG hier (mittelfristig) mehr Erleichterungen, statt Hürden für den Eigenstromverbrauch bringen.
Über das Projekt
Das Projekt „Bremer Unternehmen sparen CO₂“wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Kooperationspartner des Projekts sind die BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH und die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.
Projektpartner: