Sieger hält die Arme feiernd nach oben - in der einen Hand hält er einen Blumenstrauß
© Michael Bahlo
André Kiwitz (Gesellschafter HY.City.Bremerhaven GmbH & Co. KG) und Andreas Wellbrock (Geschäftsführer HY.City.Bremerhaven GmbH & Co. KG), Fotograf: Michael Bahlo

Im Rahmen eines privatwirtschaftlichen Projektes baut die HY.City.Bremerhaven GmbH & Co. KG die Infrastruktur für ein Wasserstoff-Ökosystem auf. Für dieses Konzept, das im Zusammenschluss mit sieben Partnern umgesetzt wird, erhielt das Unternehmen den Bremer Umweltpreis 2023 und setzte sich damit gegen 19 Mitbewerbende durch. Der unter Schirmherrschaft der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft stattfindende Wettbewerb wurde zum fünften Mal in Folge von der BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven ermöglicht und prämiert die überzeugendste Umweltlösung im Land mit einem Preisgeld von 10.000 Euro. Als Partner des Netzwerks Umwelt Unternehmen ist energiekonsens Teil des Jury. „Die Auszeichnung ist eine tolle Wertschätzung unserer Arbeit im Konsortium, zu dem GP Joule, Green Fuels, BremerhavenBus, UTG Unabhängige Tanklogistik, die Georg Grube Verwaltung, die Seier-Gruppe und die Diersch & Schröder Gruppe gehören. Gemeinsam haben wir neue, zukunftsfähige Geschäftsmodelle für klimaneutralen Verkehr entwickelt“, erklärte der Geschäftsführer Dipl.-Ing Andreas Wellbrock anlässlich der Preisverleihung im Theater Bremen.

Gruppenfoto, dritte Person von links hält großen Scheck, im Hintergrund steht auf Leinwand
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v. l. n. r.: Ralf Stapp (vorsitzender Geschäftsführer BAB - Die Förderbank), Andreas Wellbrock (Geschäftsführer HY.City.Bremerhaven GmbH & Co. KG), André Kiwitz (Gesellschafter HY.City.Bremerhaven GmbH & Co. KG), Horst Mangels (Gesellschafter HY.City.Bremerhaven GmbH & Co. KG), Kristina Vogt (Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation), Kathrin Moosdorf (Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft), Matilda Haidorn (Projektleiterin ENGINIUS GmbH), Florian Brandau (Geschäftsführer ENGINIUS GmbH) Steffen Röhrs, Geschäftsführer Uwe Röhrs GmbH; Fotograf: Michael Bahlo

Wichtiger Motor für die Mobilitätswende

HY.City.Bremerhaven errichtet einen 2-Megawatt-Elektrolyseur für die Erzeugung von grünem Wasserstoff unter einer bestehenden Windenergieanlage im Gewerbegebiet Grauwallring. Zudem entsteht eine öffentliche Wasserstofftankstelle direkt vor dem Betriebshof von BremerhavenBus. Hier können die Brennstoffzellenbusse des ÖPNV-Anbieters, der seine Wasserstoff-Flotte weiter ausbauen will, aber auch andere Omnibusse und LKW sowie PKW von Privatpersonen betankt werden. Somit werden die Fahrzeuge zu 100 Prozent CO₂-frei angetrieben. Ein Vorhaben, das Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf vor rund 300 Gästen begrüßte und würdigte: „Die durch HY.City.Bremerhaven entstehende Infrastruktur entlang der Wertschöpfungskette für Wasserstoff reicht von der Wasserstoff-Produktion und Grünstromerzeugung über Logistik- und Transportstrukturen bis hin zur nachhaltigen Tankstelle. Sie ist wichtiger Motor für weitere Aktivitäten, die in der Seestadt zur Mobilitätswende beitragen und damit allen vor Ort zugutekommen.“

Auf dem Weg zum Vorzeige-Standort

Ralf Stapp, vorsitzender Geschäftsführer der Wettbewerbsausrichterin BAB − Die Förderbank, sieht auch die mit dem Projekt einhergehenden Wettbewerbsvorteile als Plus: „Die Errichtung dieser Infrastruktur macht das Land Bremen zu einem Best-Practice-Beispiel und Vorzeige-Standort für Wasserstoff-Technologie. Sie schafft die Voraussetzung für Investitionen in Fahrzeuge, die emissionsfrei, aber auch geräusch- und schadstoffarm unterwegs sind. Das ist insbesondere für die Wirtschaft ein wichtiger Faktor.“ Andreas Wellbrock von HY.City.Bremerhaven nannte Zahlen, die zukünftig erreicht werden sollen: „Mit dem 2 Megawatt-Elektrolyseur können wir bis zu 800 Kilogramm Wasserstoff erzeugen. Diese Menge reicht rechnerisch dazu aus, täglich 35 Busse mit diesem sauberen Kraftstoff zu versorgen. Als Äquivalent können bis zu 200 PKW betankt werden.“ Mit dem Projekt werde der Verkehrslärm in Bremerhaven deutlich reduziert. „Das freut auch die Anwohnerinnen und Anwohner rund um die Haltestellen“, so Wellbrock weiter.

Ebenfalls für den Bremer Umweltpreis 2023 nominiert waren die Uwe Röhrs GmbH und die ENGINIUS GmbH. Die drei Finalisten präsentierten ihre Projekte vor einer Jury bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der BAB, der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, der Handwerkskammer Bremen, der Bremer Klimaschutzagentur energiekonsens, den Wirtschaftsfördergesellschaften BIS Bremerhaven und WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, der RKW Bremen GmbH und des Bremer Umweltressorts. Diese kürte – wissenschaftlich begleitet durch die Universität Bremen und die Hochschule Bremerhaven – am Ende den Gewinner. „Es war ein enges Kopf an Kopf-Rennen, das zeigt: In unserem Bundesland gibt es viele Leuchtturmprojekte für mehr Energie- und Ressourceneffizienz“, so Ralf Stapp.

Über den Bremer Umweltpreis:
BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven ermöglicht den Bremer Umweltpreis zum wiederholten Mal, um Unternehmen im nachhaltigen Wirtschaften zu unterstützen und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu steigern. Seit 2003 werden unter Schirmherrschaft des Umweltressorts Umweltpreise verliehen. Der Wettbewerb findet in Kooperation mit dem Netzwerk „Umwelt Unternehmen“ statt. Er fördert betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz und ist Türöffner zur Bremer Umweltpartnerschaft: Alle für das Finale nominierten Firmen können anschließend Mitglied des Netzwerks umweltengagierter Unternehmen werden. bremerumweltpreis.de