Umwelthandwerk ist Zukunft
© energiekonsens/Insa Lohmann
Projektleiter Werner Müller zeigt verschiedene Dämmmaßnahmen

Im Rahmen des Projekts „Umwelthandwerk ist Zukunft“ begleitet und coacht das Paritätische Bildungswerk in Bremen Erwachsene mit Migrationshintergrund, um ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Eine Gruppe von ihnen war nun im Klima Bau Zentrum zu Besuch, um sich über die verschiedenen Berufsbilder im Umwelthandwerk und die damit verbundenen Herausforderungen zu informieren.

Das Umwelthandwerk, zu denen Berufe wie Dachdecker*in, Metallbauer*in oder Anlagenmechaniker*in für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik gehören, spielt eine große Rolle bei der Transformation in eine klimafreundliche Gesellschaft. In Bremen können Geflüchtete, die in ihrem Herkunftsland bereits im Handwerk gearbeitet haben, sich im Rahmen des Projekts „Umwelthandwerk ist Zukunft“ weiter coachen lassen, um auch künftig in diesem Bereich zu arbeiten. Welche Berufsbilder dabei eine wichtige Rolle spielen und welche Möglichkeiten es im Umwelthandwerk gibt, darüber hat sich eine Gruppe Geflüchteter im Klima Bau Zentrum der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens informiert. Der Besuch ist Bestandteil verschiedener Qualifizierungsmodule, aus denen das Projekt des Paritätischen Bildungswerks (PBW) besteht. Ziel des Angebots ist es, die Teilnehmer:innen auf ein Betriebspraktikum in einem handwerklichen Betrieb vorzubereiten. „Die Idee unseres Projekts ist es, die Berufserfahrung der Teilnehmenden aufzugreifen und hier weiter auszubilden“, sagt Raimund Frank vom PBW.

Es geht kein Weg an erneuerbaren Energien vorbei

Werner Müller, Projektmanager bei energiekonsens, leitete den Besuch im Klima Bau Zentrum und gab den Teilnehmenden zunächst eine Einführung in die Bedeutung des Umwelthandwerks. „Es geht kein Weg an erneuerbaren Energien vorbei“, machte er deutlich. Denn mit mehr als 32 Prozent nimmt Energie den größten Teil der Gesamtemissionen an CO₂ ein. Neue Heiztechniken, die ohne konventionelle Energien wie Gas und Öl auskommen, spielen für das Handwerk also eine wesentliche Rolle. Um im Gebäudebereich Energie effizient nutzen zu können, kommt es auf zwei wesentliche Faktoren an, wie Müller der Gruppe erklärte:

Die Technik und die Hülle der Gebäude sind die beiden stärksten Hebel, die wir haben.“ Hier sei das Handwerk gefragt: Von der passenden Dämmung fürs Dach über die richtigen Fenster bis hin zu Photovoltaikmodulen und innovativen Heiztechnologien kommen so die verschiedensten Berufsgruppen ins Spiel. Müller: „Denn wir müssen alle Gebäudeteile optimieren.

In der Ausstellung des Klima Bau Zentrums konnten sich die Teilnehmenden im Anschluss an die Einführung über die Bandbreite des Umwelthandwerks informieren: Sie lernten die Vor- und Nachteile verschiedener Dämmstoffe und Heiztechniken kennen und bekamen einen Einblick in die wachsenden Herausforderungen für Handwerker*innen. So müssen sich beispielsweise Dachdecker*innen inzwischen mit Photovoltaik auskennen, während Anlagenmechaniker*innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mehr und mehr mit Wärmepumpen vertraut sein müssen. „Heute kommen ganz neue Anforderungen in den Berufen dazu“, sagte Werner Müller. Für die Teilnehmenden vom Paritätischen Bildungswerk (PBW) war der Besuch im Klima Bau Zentrum ein spannender Einblick in die vielfältigen Berufsbilder und Herausforderungen des Umwelthandwerks.