KoInstagram Bild Klimaneutrale Stadt Veranstaltungsreihe
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Über 150 Stadtentwickler*innen, Wissenschaftler*innen, Studierende und Interessierte haben am vergangenen Donnerstag dem 15. April an unserer Online-Veranstaltung „Stadtentwicklung im Klimaschutz: Von Teilansätzen zur urbanen Transformation?“ teilgenommen, um gemeinsam mit Fachexpert*innen Strategien für Bremens nachhaltige Quartiersentwicklung zu finden.

Wie genau Strategien der Stadtentwicklung Einfluss auf die CO₂-Emissionen haben können, zeigten Referenten aus den Kommunen Heilbronn, Heidelberg und Berlin während der dreistündigen Veranstaltung. In einem ersten Vortrag berichtete Christoph Czolbe vom Stadtplanungsamt Heidelberg von den Erfolgen im Projekt „Bahnstadt Heidelberg“, das als weltweit größte Passivhaussiedlung gilt. Bei der Planung dieses neuen Stadtteils auf der über 100 Hektar großen Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs wurden konsequent Nachhaltigkeitsaspekte verfolgt und von der Stadt vorangetrieben.

Im Anschluss stellte Referent Jan Fries, Leiter des Amts für Liegenschaften und Stadterneuerung Heilbronn mit dem Projekt Neckarbogen in Heilbronn ein weiteres Stadtquartier vor, in dem zahlreiche Nachhaltigkeitsstandards durch die Kommune festgesetzt und umgesetzt wurden. Auf dem Areal, auf dem 2019 die Bundesgartenschau stattfand, steht nun unter anderem das bisher höchstes Gebäude in Holzhybridbauweise.

Wie transformative Stadtentwicklung aussehen kann, zeigte Dr. habil. Fritz Reusswig vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e. V. am Beispiel Berlin und nahm dabei die soziologische Sichtweise ein. Das Beispiel Berlin verdeutliche, dass auch eine weniger wohlhabende Kommune in kurzer Zeit den Weg zu einer klimagerechten Stadt erfolgreich gehen kann und dies in unterschiedlichen politischen Konstellationen funktioniert.

Bremen muss die Transformation zur klimaneutralen Stadt konsequent vorantreiben

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass Bremen aus den vorgestellten Best-Practice Beispielen viele Impulse mitnehmen kann. Zu den Podiumsgästen gehörten Martin Pampus vom Bund Deutscher Architekten im Lande Bremen und Oliver Platz, Präsident der Architektenkammer Bremen. Die angesprochenen Themen seien in den Köpfen der Architektenschaft bereits angekommen, so Oliver Platz. Er sieht die Umsetzung in der Praxis jedoch unter anderem beim Einsatz von recycelten Baustoffen gehindert. Martin Pampus bestärkte diese Sicht, hier müssten auf Gesetzesebene Hemmnisse für klimafreundliches Bauen abgebaut werden. Christoph Czolbe und Jan Fries unterstrichen in ihren Beiträgen erneut die Notwendigkeit von Kommunen sich zur Klimaneutralität zu bekennen. Die Stadt müsse dabei den Spagat schaffen, einerseits klare Vorgaben in Form von konkreten Standards festzulegen sowie auf der anderen Seite eine gewisse Offenheit zu bewahren, um gemeinsam neue Lösungswege mit den jeweiligen Projektpartnern zu entwickeln.

Fortsetzung Veranstaltungsreihe: Wärmewende, Mobilitätswandel und Ressourcenschutz

Ursprünglich als ganztägiges Symposium mit Workshops im Jahr 2020 geplant, umfasst das Online-Format nun noch drei weitere Termine, die sich jeweils mit Teilaspekten der Stadtentwicklung befassen:

  • 22.04.21 – Was bedeutet die Wärmewende für die Stadtentwicklung?
  • 29.04.21 – Nachhaltige Mobilität für die Stadt
  • 06.05.21 – Ressourcenschonende Gebäudekonzepte

Die Teilnahme an einzelnen Veranstaltungen kostet 30 Euro, Studierende haben kostenfreien Zugang.

Wir veranstalten die Online-Reihe „Klimaneutrale Stadt: Perspektiven für die Stadtentwicklung“ gemeinsam mit der Hochschule Bremen, dem Bund Deutscher Architekten und der Architektenkammer Bremen.