Elf Unternehmen saßen am Effizienztisch Bremen, der nun erfolgreich beendet wurde
© energiekonsens
Elf Unternehmen beim Auftakttreffen des Effizienztisches Bremen im Mai 2016 – nun ist das Netzwerkformat erfolgreich zu Ende gegangen.

148 Klimaschutz-Maßnahmen umgesetzt, 40.000 Tonnen CO₂ gespart

Eigentlich wollten sie nur drei Jahre an ihrer Klimabilanz arbeiten, am Ende waren es über vier: Elf große Bremer Unternehmen hatten sich im Mai 2016 am Effizienztisch Bremen zusammengefunden, um gemeinsam nach Lösungen für Energieeffizienz und CO₂-Reduktion zu suchen und voneinander zu lernen. Nun ist das von uns initiierte Netzwerk am vergangenen Dienstag erfolgreich mit einem Abschlussworkshop zu Ende gegangen. Das Klimaschutz-Engagement der teilnehmenden Unternehmen geht indes weiter.

Insgesamt 40.000 Tonnen CO₂ wurden während der Laufzeit des Effizienztisches Bremen eingespart. Für die teilnehmenden Unternehmen bedeutete das zudem eine Kosteneinsparung von rund 1,4 Millionen Euro. „Energieeffizienz lohnt sich immer – denn, die beste Energie, ist die, die wir gar nicht verbrauchen“, bestätigt Martin Grocholl, Geschäftsführer von energiekonsens. „Unsere Erfahrung zeigt: Viele CO₂-Ausstöße sind vermeidbar, wenn die richtigen Stellschrauben gedreht und moderne Technologien installiert werden. Um Unternehmen bei der Identifizierung und Umsetzung von Effizienz- und weiteren Klimaschutzmaßnahmen zu begleiten, haben wir 2016 den Effizienztisch Bremen gestartet. “ Mittlerweile betreut energiekonsens vier weitere Effizienztische im Land Bremen.

Beim Effizienztisch handelt es sich um ein bundesweit etabliertes Netzwerkformat, bei dem sich Firmen mit dem Ziel zusammenschließen, ihre Energieverbräuche und CO₂-Emissionen zu senken. Die deutschlandweite Erfahrung zeigt, gemeinsam geht es besser: Effizienztische erreichen ihre Energieeffizienzziele in der Regel deutlich schneller als der Durchschnitt der Wirtschaft.

„Ich freue mich über den Erfolg des Effizienztisches Bremen und das Bestreben der teilnehmenden Unternehmen, auch über den Projektzeitraum hinaus, klimafreundliche Maßnahmen umzusetzen“, lobt Ronny Meyer, Staatsrat bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau das Engagement der teilnehmenden Unternehmen. „Um die Klimaschutzziele im Land Bremen zu erreichen, müssen wir die in der Wirtschaft anfallenden CO₂-Emissionen deutlich reduzieren. Alle Effizienztisch-Unternehmen gehen hierbei als Vorbilder voran.“

Viele Wege führen zu Effizienzsteigerung

Während der Abschlussveranstaltung, die Corona-bedingt online stattfinden musste, wurde deutlich: Sinnvolle Energieeffizienzmaßnahmen variieren von Unternehmen zu Unternehmen. Ob Lüftung, Heizung, Dämmung oder Beleuchtung – bis Dezember 2019 wurden insgesamt 148 verschiedene Effizienzmaßnahmen umgesetzt. 68 davon wurden zum Start von Energieberatern bei der Erstuntersuchung der einzelnen Unternehmen identifiziert, die weiteren 80 kamen im Laufe der Netzwerkarbeit hinzu. Allein im Stahlwerk von ArcelorMittal Bremen wurden in den letzten drei Jahren 47 Effizienzmaßnahmen realisiert.

Die thematischen Schwerpunkte und Motivation zur Teilnahme am Effizienztisch sahen bei den Teilnehmenden sehr unterschiedlich aus: „Für uns stand eindeutig der Netzwerkcharakter im Fokus“, so Rüdiger Meß, Energiemanager beim Abwasserunternehmen hanseWasser Bremen GmbH. „Wir hatten im Vorfeld schon klare Ideen zu Effizienzmaßnahmen, die wir anwenden wollten. Der Austausch hat uns jedoch bei der Spezifikation und Umsetzung dieser Maßnahmen geholfen und Impulse zu weiteren Einsparthemen gegeben.“ Anders sah es beim wohninvestWESERSTADION aus: Hier ließen sich die CO₂-Emmissionen ohne Investitionen in die Anlagen, sondern mit dem Einsatz neuer Software senken. „Dank der versierten Unterstützung des uns bereitgestellten Energieberaters konnten wir allein durch eine optimierte Adjustierung der Lüftungsanlagen mit der entsprechend neu eingesetzten Software fast 20 Prozent Energie einsparen. Ohne diese fachkundige Begleitung hätten wir die entsprechenden Optimierungsansätze nicht realisieren können – das Umsetzungscoaching war für uns daher besonders wertvoll“, erklärt Heinz-Günther Zobel von der Bremer Weser-Stadion GmbH.

Klimaschutz-Engagement geht weiter

Mit Abschluss des Netzwerks sind die Anstrengungen für den Klimaschutz in den teilnehmenden Unternehmen noch lange nicht beendet: Sowohl hanseWasser als auch der Tiernahrungshersteller Saturn Petcare sind von dem Format überzeugt und haben an unseren neuen Effizienztischen Platz genommen. Ähnlich sieht es bei der Bremer Tageszeitung aus, die die CITIPOST Bremen aus der eigenen Unternehmensgruppe zur Teilnahme vermittelt hat. Beim Kaffeehersteller Jacobs Douwe Egberts und beim Flughafen Bremen laufen derweil zusätzliche konkrete Maßnahmen und neue Klimaschutz-Projekte sind in der Planung.

„Das andauernde Engagement der Unternehmen ist ein weiteres Indiz für den Erfolg des mittlerweile zweiten abgeschlossenen Effizienztisches im Land Bremen“, bekräftigt Ralf Stapp, Geschäftsführer der Bremer Aufbaubank und finanzieller Unterstützer des Effizienztisches Bremen. „Durch den ideenreichen Austausch und die großartigen Erfolge sind viele Unternehmen nun motiviert, weiter zu machen. Wir brauchen mehr davon!“

Der Effizienztisch Bremen wurde gefördert von der Bremer Aufbaubank und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Inhaltlich unterstützt wurde er von der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Die technische Beratung erfolgte durch die Ingenieurbüros TARA und UTEC, die Moderation durch das Ingenieurbüro BEKS EnergieEffizienz.