Volles Haus in der alten Mensa
Die Sanierung erhaltenswerter Bausubstanz bleibt ein Dauerthema
Wie lässt sich historische Bausubstanz energetisch sanieren, ohne dass der Charme von Altbauten und Häusern aus der Gründerzeit verloren geht?
Auf dem „9. Bremerhavener Bauforum“, das am 28.03.2019 in der Hochschule stattfand, sind zwei unterschiedliche Best Practice-Beispiele vorgestellt und diskutiert worden.
Nach einer Einführung in das Thema durch die Baudezernentin Frau Dr. Jeanne-Marie Ehbauer und dem Landesdenkmalpfleger Uwe Schwarz stellte der Diplom-Ingenieur Burkhard Henning die Komplettsanierung einer 1886 erbauten Apotheke vor. Er schilderte, mit welchen Ideen und Kniffen es gelang, den Primärbedarf des Hauses um 85 Prozent zu senken und trotzdem Stuckdecken, Wandgemälde und Wintergarten zu erhalten.
Mit dem zweiten Best-Practice Beispiel präsentierte Ole Desens, Student an der Hochschule Bremerhaven, erste Erfolge einer energetischen Umrüstung eines Altbaus in der Lutherstraße 18 in Bremerhaven-Lehe. In dem Mehrfamilienhaus wurden Fenster mit Dreifachverglasung mit einem äußerst geringen U-Wert eingebaut, ein Wärmedämmverbundsystem mit Stuckelementen liebevoll dem historistischen Baustil der Gründerzeit nachempfunden und das Dach gedämmt. In einem weiteren Schritt wurde eine Fußbodenheizung installiert und das Haus an das Fernwärmenetz angeschlossen.
„Warum er die Fassade mit den Stuckelementen so aufwendig saniert habe“, wurde der anwesende Bauherr Hartmut Mahnkopf in der Abschlussrunde gefragt. „Etwas anderes hätte nicht ins Stadtbild gepasst“, so seine Antwort. Somit wurde die Fassade nicht nur energetisch hochwertig aufgewertet, sondern deren Gestaltung auch so ausgebildet, dass sie die Originalarchitektur übertrifft und das Stadtbild aufwertet.
Hierzu sagen wir Glückwunsch und viel Erfolg bei der Vermietung.