Gemeinsam das Potenzial der Sonne heben - 4. Bremerhavener Solarwerkstatt
Gemeinsam das Potenzial der Sonne heben! Welche Möglichkeiten es dafür gibt, machte die 4. Solarwerkstatt Bremerhaven am 4. Dezember im timeport 2 deutlich. Die teilnehmenden Akteure – darunter etliche Solarhandwerksbetriebe – wurden über den aktuellen Stand der Solarinitiative in der Seestadt informiert und nutzten die Gelegenheit, sich zu aktuellen Photovoltaik-Projekten auszutauschen.
Dazu eingeladen hatte die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens gemeinsam mit der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH. Christoph Felten, Projektleiter der Solarkampagne #machWatt bei energiekonsens, gab einen Überblick über die kostenlosen Angebote für Privatpersonen, Firmen und gemeinnützige Einrichtungen in Bremerhaven, sich zur Nutzung von Sonnenstrom beraten und auf dem Weg dahin begleiten zu lassen. „Für einen Einstieg ins Thema können private Haushalte eine aufsuchende Solarberatung und Unternehmen sowie Institutionen die energie:visite solar wahrnehmen. Zudem gibt es etliche Info-Veranstaltungen und Seminare, ein Solarkataster zur ersten Einschätzung des Solarpotenzials des Gebäudes sowie Handwerkerlisten im Internet unter solar-in-bremerhaven.de", führte er aus.
PV-Förderung läuft weiter
Einen Zwischenstand zur Förderrichtlinie Solar in Bremerhaven gab Heidi Helbig von der BIS. 430 Anträge, die von Privatpersonen zur Förderung der Investition in eine PV-Anlage oder in einen Speicher eingereicht wurden, sind nunmehr eingegangen und zu 85 Prozent bewilligt. Daraus ergibt sich eine beantragte Fördersumme von 1.763.000 Euro – 252.000 Euro für Speicher und 1.511.000 Euro für PV-Anlagen – für eine geplante Leistung von fast 3.000 KWp. Es seien auch schon erste Projekte abgeschlossen und abgerechnet worden, so Helbig. Weitere Anträge, gab sie sich zuversichtlich, können voraussichtlich noch bis Ende 2024 gestellt werden – „natürlich nur, wenn das Geld im Fördertopf bis dahin reicht.“ Unterstützung für das Ausfüllen dafür notwendiger Formulare käme mittlerweile nicht nur von der BIS, sondern auch von Fachbetrieben. „Dadurch geht die Bearbeitung nun deutlich schneller als zu Beginn der Förderperiode“, sagte Heidi Helbig. Was wichtig zu wissen und mit zu berücksichtigen sei, hob Annette Schimmel hervor: „Wer Fördermittel für die Anschaffung einer PV-Anlage erhalten möchte, muss auf die Einspeisevergütung für Sonnenstrom verzichten. Das lohnt sich dann, wenn man viel der eigenproduzierten Energie selbst verbraucht“, betonte die Projektleiterin Green Economy bei der BIS. Eine Förderung des Speichers erfolgt auch dann, wenn die Einspeisevergütung in Anspruch genommen wird.
Annette Schimmel stellte außerdem ein aktuelles Projekt der Wirtschaftsförderung Bremerhaven vor. Auf dem Veranstaltungsgebäude timeport 2, das einen hohen Stromverbrauch hat, lässt die BIS eine Anlage mit 81,34 KWp Leistung installieren und hat einige Hürden zu nehmen. Da die Traglast des Daches nicht ausreicht, gilt es, die Statik entsprechend anzupassen. „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen: Für etliche auftretende Probleme gibt es heute technische Lösungen“, erklärte Annette Schimmel und gab Einblick in ein weiteres Vorhaben. Geplant sei, sogenannte privilegierte Freiflächen an der Autobahn A27 im Rahmen einer Ausschreibung für die Erzeugung von sauberem Strom zu vergeben. „Ziel der Vergabe ist es, eine möglichst hohe Wertschöpfung in der Region zu erzielen. Noch muss das Vorhaben aber vom Magistrat abgesegnet werden.“
Ambitionierte Pläne im Fischerhafen - Im Zusammenschluss mehr bewirken
Bereits in die Umsetzung verschiedener Aktivitäten begab sich das Klimabündnis Fischereihafen. In diesem haben sich viele der dort ansässigen Firmen verschiedener Größen und Branchen zusammengeschlossen, um gemeinsam Möglichkeiten zu finden, ihren Energieverbrauch zu senken. Dafür wurden sechs Arbeitsgruppen gebildet. Ingo Baumann vom Mitgliedsunternehmen Frosta AG berichtete, was die AG Solar und Wind bereits erreichen konnte: Am Standort wurde eine Potentialermittlung zur Stromgewinnung aus Erneuerbaren Energien speziell mit einer Analyse zum Ausbau von Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen durchgeführt. Das Ergebnis ist bereits kartografisch aufgearbeitet und ein eigenes Solarkataster erstellt. „Wenn alle ermittelten Potentiale ausgeschöpft werden, lässt sich nach ersten Einschätzungen ein erheblicher Teil unseres Bedarfs durch Wind- und Sonnenkraft abdecken“, erläuterte der Wirtschaftsingenieur. Um das zu erreichen, könnten Partnerbetriebe vor Ort auf unterschiedliche Art und Weise zusammenarbeiten und sich vernetzen. Wie es im Fischereihafen weitergeht, wird auch bei der 5. Solarwerkstatt Bremerhaven Thema sein. Der Termin und weitere Informationen werden rechtzeitig 2024 auf dieser Website bekannt gegeben.