Klimafreundliche Mobilität

Ein Überblick über verschiedene Fortbewegungsmittel

Der Verkehr verursacht in Deutschland rund 22 Prozent der CO₂-Gesamtemissionen, der größte Teil davon entfällt auf den Straßenverkehr. Um die Klimabilanz von Unternehmen in Mobilitätsbelangen zu verbessern, gibt es – neben der Anschaffung neuer Dienstwagen – eine breite Spanne von Möglichkeiten.

Ausstoß nach Transportmitteln

Verkehrsmittel unterscheiden sich hinsichtlich des Treibhausgasausstoßes mitunter sehr stark. So emittiert das Flugzeug mit 201 g/Pkm (Gramm pro Personenkilometer) die meisten Treibhausgase, rund sechs Mal mehr als ein Reisebus mit 32 g/Pkm. Im Vergleich mit dem Auto (139 g/Pkm) schneidet die Bahn sowohl im Fernverkehr mit 36 g/Pkm als auch im Nahverkehr mit 60 g/Pkm deutlich besser ab. Das liegt auch an der meist geringen Besetzung von Pkw.

Alternativen zu Autos mit herkömmlichem Antrieb

Fahrrad, Pedelec & E-Bike

Bremer*innen legen 46 Prozent ihrer Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück.[1] Besonders im Berufsverkehr kommen Radfahrer*innen oft schneller voran als Autofahrer*innen und erreichen ihr Ziel häufig sogar zügiger als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer beim Radfahren etwas Unterstützung wünscht, kann auf Elektrofahrräder umsteigen.

Sowohl bei den Pedelecs als auch bei den E-Bikes variieren die durch das Aufladen des Akkus entstehenden CO₂-Emissionen. Dies ist abhängig von der Art und Qualität des Akkus und der Zusammensetzung des Stroms. Wer tatsächlich CO₂ sparen möchte, sollte allerdings auf den herkömmlichen Drahtesel setzen.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Die Bremer Straßenbahn fährt ohne örtliche Emissionen und gilt als das Rückgrat des Bremer ÖPNV. Seit 2006 verfügen die Dieselbusse der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) über den höchsten Abgasstandard in der Europäischen Union. Langfristiges Ziel der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) ist es, den Busfuhrpark auf elektrisch betriebene Fahrzeuge umzustellen. Außerdem stellt die Kombination mit dem Radverkehr – etwa durch „Bike & Ride“ – einen integrierten Baustein der Mobilitätsdienstleistungen dar. In Bremerhaven verkehrt Bremerhaven Bus für den ÖPNV.

Car-Sharing

Car-Sharing ist häufig kostengünstiger als der Kauf und der Unterhalt eines Privatwagens. Auch Elektrofahrzeuge haben viele Anbieter inzwischen im Angebot. Für Unternehmen ist Car-Sharing vor allem aus Kosten- und Flexibilitätsgründen besonders attraktiv. Ein eigener Fuhrpark ist in der Regel teurer als die zeitweise Nutzung von Car-Sharing-Fahrzeugen. Des Weiteren sind Dienstwagen häufig nicht ausgelastet und bleiben abends oder an den Wochenenden gänzlich ungenutzt.

Weitere Informationen dazu bieten der Bundesverband CarSharing (https://carsharing.de), sowie die Stadt Bremen (https://www.bremen.de/leben-in-bremen/mobilitaet-und-verkehr/carsharing).

Mitfahrgelegenheiten/Mitfahrzentrale

Eine umweltbewusste Möglichkeit, um beispielsweise mit Geschäftspartner*innen zum weit entfernten Meeting zu gelangen, sind Mitfahrgelegenheiten. Anbieter wie BlaBlaCar (www.blablacar.de), Fahrgemeinschaft (www.fahrgemeinschaft.de) und BesserMitfahren (www.bessermitfahren.de) stellen ihre Vermittlungsdienste größtenteils kostenfrei zur Verfügung. Im Unternehmen können auch Fahrgemeinschaften für den täglichen Weg zur Arbeit gebildet werden.

Zug

Während einer Zugfahrt können Reisende arbeiten, lesen oder schlafen – und etwas für die Umwelt tun. Denn seit Januar 2018 fahren alle Fernverkehrszüge innerhalb Deutschlands mit 100 Prozent Ökostrom. Für Fernpendler bietet die Bahn Strecken-Abos und Rabattkarten (BahnCards) in verschiedenen Stufen an und für Frühbucher*innen sind hohe Rabatte möglich.

Mit der Option „CityTicket“ bietet die Bahn die Anschlussmobilität als integriertes ÖPNV-Ticket am Start- und Zielbahnhof gleich mit an. Für Firmenkunden gibt es spezielle Angebote und ein eigenes Buchungsportal („Bahn Business“).

Elektrofahrzeuge

Elektro-Autos fahren je nach Zusammensetzung des genutzten Stroms deutlich klimafreundlicher als herkömmliches Autos. Darum hat die Bundesregierung am 5. Juni 2015 das „Gesetz zur Bevorrechtigung der Verwendung elektrisch betriebener Fahrzeuge“ beschlossen. Es soll Deutschland zudem zu einem Leitmarkt für Elektromobilität machen.

Im Oktober 2019 fuhren allerdings erst 211.000 Elektro-Autos auf den Straßen. Damit diese Zahl deutlich ansteigt, gibt es verschiedene Förderprogramme und Subventionen, die zum Beispiel beim Verband der Automobilindustrie eingesehen werden können.

Tipps zum effizienten Autofahren:

  • Niedrigtourig fahren und frühes Schalten spart 20 bis 25 Prozent Kraftstoff. Innerorts ab 30 km/h in den dritten, ab 40 km/h in den vierten und ab 50 km/h in den fünften Gang schalten.
  • Gleichmäßig fahren, denn Unnötiges Bremsen und Beschleunigen erhöht den Kraftstoffverbrauch.
  • Reifendruck regelmäßig prüfen: Ein um 0,5 Bar zu niedriger Reifendruck erhöht den Kraftstoffverbrauch um rund fünf Prozent.
  • Kurzstrecken vermeiden, denn Kaltstarts mit Strecken von unter vier Kilometern sind besonders kostspielig: Mittelklassewagen verbrauchen direkt nach dem Start im Schnitt hochgerechnet 30 Liter auf 100 Kilometer. Erst wenn der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat, stellt sich der normale Spritverbrauch ein.