"Unternehmen haben eine große Verantwortung"
Karin Lang spürt längst die Folgen des Klimawandels. Sie leitet das Unternehmen Sonnentracht, einen Hersteller von Honig und alternativen Süßungsmitteln in Bremen. Die Rohstoffe dafür kommen aus der ganzen Welt - doch die Versorgung ist teilweise gefährdet: „Dürren, Überschwemmungen und Brände vernichten die Ernten und das in einer zunehmenden Anzahl an Ländern“, berichtet Lang. Ausweichflächen ließen sich nicht von einem Tag auf den anderen erschließen. Klar ist: Nehmen weltweit extreme Wetterereignisse in Folge des Klimawandels weiter zu, bekommen auch Unternehmen hierzulande Probleme.
„Die Welt als sicheren Ort für unsere Kinder bewahren“
Auch darum ist für Karin Lang klar, dass sie gefordert ist, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Nicht nur als Geschäftsfrau, sondern auch mit Blick auf nachfolgende Generationen. „Unternehmen haben eine große Verantwortung“, findet die Lebensmitteltechnikerin. „Natürlich brauchen wir Arbeitsplätze, aber wir haben nur diese eine Welt. Sie zu schützen und für unsere Kinder als sicheren Ort zu bewahren, muss jeder als Grundvoraussetzung anerkennen.“ Nachhaltiges Wirtschaften gehört für Lang daher zur DNA ihres Bio-Unternehmens. Bei Sonnentracht haben unter anderem Photovoltaik, E-Mobilität und eine Bio-Kantine Einzug gehalten, doch Lang setzt auch auf Zusammenarbeit und Vernetzung, um Ressourcen zu schonen.
Effizienztisch ermöglicht Unternehmen Austausch und Inspiration
Darum sitzt sie unter anderem am Effizienztisch „energiekonsens Kompakt“. Dort will sie gemeinsam mit sieben weiteren Unternehmen ihren Energieverbrauch und damit den CO₂-Ausstoß verringern. Bei diesem von energiekonsens, der gemeinnützigen Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven, geleiteten Netzwerkformats erfassen die teilnehmenden Unternehmen ihre Energieeffizienzpotenziale und werden durch professionelles Coaching und Monitoring unterstützt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Austausch untereinander. Denn die Unternehmen legen gemeinsam ein Einsparziel fest und unterstützen und inspirieren sich gegenseitig dabei, sie zu erreichen.
Für Karin Lang steht fest: „Die großen Probleme kann keiner alleine lösen, sondern nur wir alle gemeinsam.“ Dabei sieht sie auch Deutschland in einer besonderen Verantwortung. „Das Wachstum der Industrieländer kann nicht zu Lasten der Schwellen- und Entwicklungsländer gehen. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen.“ Schließlich kennt das Weltklima keine Grenzen.