Man guckt mit aus Dachfenster und misst mit Zollstock, Gesicht von Frau schaut ebenfalls heraus
© energiekonsens

Bei steigenden Energiepreisen wollen immer mehr Eigentümer*innen wissen, wie wertvolle Wärme im Haus bleibt. Das erfahren sie von unabhängigen Energieberatenden im Rahmen der Dämmvisite – ein Angebot der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens. Über 300 Haushalte in Bremen und Bremerhaven nutzten es 2023, um in das Thema energetische Sanierung einzusteigen – ein neuer Rekord.

Vermehrt nachgefragt war die Beratung zu Dämmmaßnahmen rund um die Gebäudehülle im vergangenen Jahr in allen Stadtteilen im Land Bremen. Insgesamt wurden 329 Vor-Ort-Besuche durchgeführt, bei denen unabhängige Energieberatende im Haus Einsparpotenziale aufdeckten und Tipps für einen besseren Wärmeschutz gaben. 89 Hausbesitzende, die den Kurz-Check der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens gebucht hatten, nahmen anschließend an einer Befragung teil. Die Auswertung ergab: Viele von ihnen waren über eine Empfehlung von Freund*innen, Bekannten oder Kolleg*innen auf die Dämmvisite aufmerksam geworden.

Hauptinteresse der Teilnehmenden am Angebot lag darin, sich über Außenwanddämmung sowie Fördermittel zu informieren – dem folgten die Themen Kern- und Dachdämmung. Handlungsschritte, die Expert*innen im Rahmen der Dämmvisite aufzeigten und in einem Erhebungsbogen schriftlich festhielten, will ein Großteil der Befragten kurzfristig umsetzen: so zum Beispiel Fenster und Türen austauschen sowie Keller- und Geschossdecken dämmen. „Damit verzeichnen wir einen Rückgang der langfristigen Planung. Eigentümerinnen und Eigentümern ist es insbesondere wegen der derzeit hohen Energiekosten wichtig, schnell zu handeln und energetisch zu sanieren. Die Dämmvisite macht auch deutlich, wo man ansetzen muss und was zu tun ist, wenn man sein Haus auf den Einbau einer Wärmepumpe vorbereiten will“, erklärt Heinfried Becker, Projektleiter bei energiekonsens. Was ihn überraschte: Ein Großteil gab an, für den geplanten Wärmeschutz Fördergelder in Anspruch nehmen zu wollen. „Das war in den Vorjahren deutlich seltener der Fall.“

Blick über Schulter auf Hausumrisse und einen Notizblock, auf dem eine Person schreibt
© energiekonsens, Fotografin Antje Schimanke
Welche Maßnahmen empfehlen sich für mein Haus? Die unabhängigen Expert*innen der Dämmvisite geben eine erste Orientierung.

Informationen von unabhängigen Expert*innen

Insgesamt fiel die Bewertung der Dämmvisite positiv aus. Über 90 Prozent der Teilnehmenden teilten mit, dass ihnen die Beratung Orientierung gegeben und geholfen hätte, Unsicherheiten abzubauen. Auch habe sie dazu angeregt, Maßnahmen umzusetzen, mit denen man sich bislang nicht beschäftigt hatte. „Wir freuen uns, dass das Angebot die Erwartungen von fast allen voll oder im Großen und Ganzen erfüllt hat. Anregungen zur Verbesserung nehmen wir auf und entwickeln die Dämmvisite entsprechend weiter“, betont Heinfried Becker. Was auch zukünftig im Mittelpunkt steht, weil es gut ankommt: Die Expert*innen stellen weiterhin Möglichkeiten für effizienten Wärmeschutz vor, machen Skizzen zu Einbausituationen und informieren über die Vor- sowie Nachteile verschiedener Dämmmaterialien.

Termine für die vom Land Bremen geförderte Dämmvisite können Privathaushalte im Land Bremen auf energiekonsens.de/daemmvisite vereinbaren. Heinfried Becker: „Besitzerinnen und Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern müssen lediglich einen Selbstkostenanteil von 30 Euro zahlen. Für die Begutachtung von Mehrfamilienhäusern mit bis zu zehn Wohneinheiten beträgt der Anteil 60 Euro.“