Gemeinschaftlich Heizen – Digitales Partizipationssystem (DIPAS) vernetzt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung

Bremen, 16. April 2025 – Eine neue Website aus Bremen soll Menschen zusammenbringen, die sich für eine nachhaltige Wärmeversorgung interessieren und stellt dazu nützliche Informationen bereit. „Eine gemeinschaftlich organisierte Wärmeversorgung kommt insbesondere für Nachbarschaften infrage, in denen individuelle Lösungen auf praktische Grenzen stoßen und eine Versorgung mit Fernwärme nicht vorgesehen ist“, sagt Martin Grocholl, Geschäftsführer der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens, die das Angebot bereitstellt. Alle auf der Plattform eingegebenen Daten werden anonymisiert erfasst und dargestellt. Zudem werden sie für Forschungszwecke genutzt, um die Wärmewende weiter voranzubringen.
Klimafreundliche und unabhängige Anergienetze
In dicht bebauten Stadtquartieren gestaltet sich die Installation eigener Wärmepumpen mitunter kompliziert. Gleichzeitig können viele Haushalte nicht an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden. Ein Lösungsansatz können hier Anergienetze sein, die klimafreundliche Erdwärme nutzbar machen: Erdwärmesonden und das Verteilnetz werden im öffentlichen Raum – unter Gehwegen oder Straßen – verlegt und versorgen mehrere Haushalte mit Wärme. Doch wie lassen sich solche Projekte konkret umsetzen und wie gelingt die Vernetzung innerhalb einer Nachbarschaft? Grocholl erklärt:
Hier kommt DIPAS ins Spiel. Das digitale Beteiligungssystem ermöglicht es Bürger*innen, sich einfach einzubringen.
Weitere Interessierte ausfindig machen
Ob mit dem Smartphone von zu Hause oder bei nachbarschaftlichen Treffen – auf einer interaktiven digitalen Karte können Bürger*innen Beiträge verfassen und so ihr Interesse an nachhaltiger Wärme bekunden oder neue Anregungen teilen. Anonyme Umfragen und interaktive Funktionen machen die Plattform zu einem effektiven Werkzeug der Mitgestaltung. Die Klimaschutzagentur energiekonsens begleitet den Prozess mit Informationsveranstaltungen, Broschüren und Vernetzungstreffen. „Unser Ziel ist es die Wärmewende in Bremen voranzubringen. Wir wollen konkrete Hilfe bei der Umsetzung leisten", sagt Grocholl.

Forschung für die Wärmewende
Der Launch der Website ist Teil des Forschungsprojekts „Erdwärme vernetzt – Urbane Anergienetze als Instrument der Wärmewende“. Über zwei Jahre untersucht das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt, inwieweit Anergienetze eine klimaneutrale Wärmeversorgung ermöglichen können. Die Hochschule Bremen und die Klimaschutzagentur energiekonsens arbeiten dazu gemeinsam an innovativen Lösungen. Prof. Dr. Winfried Osthorst, Leiter des Forschungsprojekts an der Hochschule Bremen, betont:
Unser Ziel ist es, herauszufinden, welche Maßnahmen Bürger*innen in der Praxis wirklich helfen und welches Potenzial von Anergienetzen bei der Wärmewende ausgeht.
Weitere Informationen unter: erdwaerme-vernetzt.beteiligung.bremen.de