Astrid Stehmeier in Kyoto
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Projektmanagerin Astrid Stehmeier erläutert den "Du-bist-nicht-allein"-Ansatz

Unternehmen machen Klimaschutz: Mehr Energieeffizienz durch den „Du-bist-nicht-allein“-Ansatz

Das Projekt „Unternehmen machen Klimaschutz“ unterstützt Betriebe im Land Bremen bei der Umsetzung von Maßnahmen für sinkende CO₂-Emissionen und Energiekosten. Projektmanagerin Astrid Stehmeier berichtet, wie die Vermittlung von Know-how, kompakte Energieanalysen und eine enge Begleitung Betriebe bei Energieeffizienz und Klimaschutz voranbringen.

Was ist der Grundgedanke hinter „Unternehmen machen Klimaschutz“ und was ist das Ziel des Projekts?

Viele Unternehmen wollen mehr Energieeffizienz und Klimaschutz, aber die Maßnahmen bleiben häufig neben dem Kerngeschäft liegen. Es kommen dann alltägliche Aufgaben dazwischen oder es fehlt an Know-how, und die Betriebe haben keine Zeit, sich dieses anzueignen. Der Grundgedanke unserer Unterstützung ist darum: Wir helfen dabei, Hindernisse abzubauen und Maßnahmen umzusetzen. Dafür stellen wir Informationen bereit, aber vor allem kümmert sich jemand, bleibt die ganze Zeit dran und treibt den Prozess voran. Dieser „Du-bist-nicht-allein-Ansatz“ ist gerade für Unternehmen, die viel um die Ohren haben, eine wirklich nützliche, kompetente und unbürokratische Unterstützung – und sie müssen nichts dafür bezahlen.

Was erwartet die Betriebe konkret?

Unternehmen, die in den vergangenen zwei Jahren noch keine Energieanalyse durchgeführt haben, starten damit. Dabei macht die Ingenieurin oder der Ingenieur eine Vor-Ort-Begehung, erhebt Schwachpunkte sowie Potenziale und bricht diese Erkenntnisse gleich mit den Betrieben in ein bis zwei konkrete Schwerpunkte herunter. Das verschafft direkt Klarheit und macht das Vorhaben besser handhabbar. Wer in den vergangenen zwei Jahren schon eine Energieanalyse gemacht hat, steigt einen Schritt später ein und erhält direkt ein Coaching. Durch diese Begleitung sparen die Unternehmen bei der Umsetzung von Maßnahmen Zeit und Kosten, weil die Ingenieur*innen immer zur Stelle sind, wenn die Betriebe etwas nicht können oder wissen. Es gibt einfach eine Expert*innen-Begleitung beim Prozess, und so, wie man bei Gesundheitsfragen eine Hausärztin hat, hat man für alles, was Energieeffizienz betrifft, einen Coach. Das ist das Besondere daran.

An welche Unternehmen richtet sich das Projekt „Unternehmen machen Klimaschutz“?

Der Baustein richtet sich im Schwerpunkt an KMU, egal, ob es Betriebe mit Produktionshallen, Büroflächen oder beidem sind, und ob sie noch gar nichts im Bereich Energieeffizienz gemacht haben oder in der Planung oder Umsetzung hängen.

Müssen die Unternehmen sich vorbereiten und wie zeitaufwändig ist die Teilnahme?

Nach der Anmeldung erhalten die Unternehmen einen Erhebungsbogen, damit die Ingenieurbüros schon grob wissen, was Sache ist. Darin werden Informationen wie Fläche, Energieträger und -verbrauch abgefragt. Innerhalb von zwei Wochen meldet sich dann das Büro für die konkrete Terminabsprache. Der Zeitaufwand hängt auch davon ab, wie die Datenlage in den Betrieben ist. Manche müssen die Informationen erst zusammensuchen, andere haben sie schon. Die Begehung vor Ort durch die Ingenieur*innen dauert ein paar Stunden. Letztlich ist entscheidend, wie umfangreich die auf Basis der Analyse ausgesuchten Maßnahmen sind, aber durch die Unterstützung im Projekt ist dieser sicherlich bedeutend geringer als im Alleingang.

Mehr Energieeffizienz für Bremer Unternehmen

„Unternehmen machen Klimaschutz“ ist Teil des Projekts „Mehr Energieeffizienz für Bremer Unternehmen“, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft sowie aus Mitteln der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven.