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Überschüssige Wärme zu nutzen, anstatt sie in die Umwelt abzuleiten, ist ein zentraler Gedanke des im November vergangenen Jahres verabschiedeten Energieeffizienz-Gesetzes. Zur Übersicht der gewerblichen Abwärmepotenziale wurde am 15. April 2024 eine öffentliche Plattform freigeschaltet. Bei einem Business-Frühstück in Kooperation mit der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven. klärte die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens am 26. April Betriebe darüber auf und informierte welche weiteren Folgen das Gesetz für sie hat.

In der Nutzung der Abwärme sieht der Gesetzgeber einen wichtigen Baustein, um die Klimaschutzziele zu erreichen und den jährlichen Energieverbrauch Deutschlands bis 2030 um 500 Terrawattstunden (THW) auf 1.900 TWh zu senken. Darum sollen Unternehmen mit einem Gesamtenergieverbrauch von mehr als 2,5 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr Informationen zur Abwärme auf der öffentlich zugänglichen Plattform sichtbar machen und so Abnehmer finden. „Ob zum Heizen oder für industrielle Prozesse – Wärme wird immer gebraucht. Gerade benachbarte Firmen bieten sich hier zur Kooperation an, aber auch Kommunen können diese Informationen in ihre Wärmeplanung einbeziehen“, erklärt Bernd Langer, stellvertretender Geschäftsführer von energiekonsens.

Da es herausfordernd sein kann, Daten zum Energieverbrauch zu sammeln, räumt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Betrieben noch bis zum 1. Januar 2025 Zeit ein, um diese Informationen zusammenzutragen. „Wer schon ein Energie- oder Umweltmanagementsystem implementiert hat, ist natürlich im Vorteil“, so Langer. Das Energieeffizienz-Gesetz sieht vor, dass alle Unternehmen mit einem durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von mehr als 7,5 GWh solche Systeme aufsetzen.

„Wer den eigenen Verbrauch kontinuierlich auf dem Schirm hat, kann große Hebel für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz im Unternehmen aufspüren und natürlich auch Kosten sparen“, meint Langer. Der anfängliche Aufwand lohne sich, und einmal aufgesetzt, integrieren sich die Systeme bedienungsfreundlich in den Betriebsalltag.

Während die Norm ISO 50001 Unternehmen dabei unterstützt, ihre Energieverbräuche zu analysieren, erfasst ein Umweltmanagementsystem nach Europäische Umweltmanagement-Verordnung (EMAS) darüber hinaus auch alle umweltwirksamen Aspekte eines Unternehmens, wie den Materialeinsatz, Emissionen, Abfall und Arbeitswege der Mitarbeitenden.

Sie sind Unternehmer und haben noch Fragen oder suchen nach Unterstützung auf dem Weg zur Klimaneutralität? Sprechen Sie uns an und werfen Sie einen Blick auf unser umfangreiches Angebot für Unternehmen im Land Bremen.

Mehr Energieeffizienz für Bremer und Bremerhavener Unternehmen

Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Mehr Energieeffizienz für Bremer Unternehmen“, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Investition in Bremens Zukunft sowie aus Mitteln der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft. Projektträger ist energiekonsens, die gemeinnützige Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven.

Kooperationspartner sind die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) sowie die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven.

Weiterführende Links:

https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/aktuelles/Bundestag-beschliesst-Energieeffizienzgesetz-EnEfG-3289

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2023/09/20230921-bundestag-beschliesst-energieeffizienzgesetz.html

https://www.bafa.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/Energie/2024_06_bfee_pfa.html

https://www.bfee-online.de/BfEE/DE/Effizienzpolitik/Plattform_fuer_Abwaerme/plattform_fuer_abwaerme_node.html

https://elan1.bafa.bund.de/bafa-portal/content/registrierung.xhtml;jsessionid=QkPTu1DRqCdc-A2ddi1djKa23ytXHcQe74MYpb1r.vlp62676