Sommertour 2025
© energiekonsens

Innovative Techniken, Erfahrungsberichte von Hausbesitzenden und Austausch mit Fachleuten – Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, hat im Rahmen der diesjährigen Klimaschutz-Sommertour das Gespräch rund ums Thema klimafreundliches Heizen und energetische Sanierung gesucht. Die Fahrradtour führte sie dabei vom Klima Bau Zentrum, über das Hachez-Quartier, die Neustadt bis hin zur Siedlung „Klein Mexiko“ in Bremen-Hastedt. Organisiert wurde die Tour erneut von energiekonsens, der gemeinnützigen Klimaschutzagentur für das Land Bremen.

Rund 30 Prozent der deutschen CO₂-Emissionen entfallen auf den Gebäudesektor. Doch welche Möglichkeiten gibt es, um weg von Öl und Gas zu kommen? Antworten auf diese Frage finden Hauseigentümer*innen seit Anfang 2023 im Klima Bau Zentrum, der unabhängigen Beratungsstelle der Klimaschutzagentur energiekonsens in Kooperation mit Partnern des Klima Bau Netzwerks. Seit Eröffnung haben bereits tausende Bremer*innen im Zentrum Rat gesucht oder an einer der vielen Veranstaltungen teilgenommen. Die kostenfreie Beratungsstelle in der Knochenhauerstraße wird mit Mitteln der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft ermöglicht. Seit Anfang 2025 gibt es auch ein Klima Bau Zentrum in Bremerhaven. „Jedes Haus ist anders und bedarf daher auch eigenständiger Lösungen. Ich freue mich sehr, dass sich die Klima Bau Zentren als die Anlaufstellen etabliert haben und Menschen auf dem Weg zu mehr Klimaschutz und Wohnkomfort unterstützen,“ äußerte sich Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, während des Besuchs anlässlich der Sommertour. „Individuelle und unabhängige Beratung ist ein wichtiger Schritt, um Menschen bei der Umstellung ihrer Heiztechniken und Ertüchtigung ihrer Gebäude zu unterstützen und zu ermutigen", ergänzte Martin Grocholl, Geschäftsführer von energiekonsens.

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Neuer Forschungsansatz: Klimatürme für Quartiersversorgung

Die zweite Station der Sommertour führte Senatorin Moosdorf zum Hachez-Quartier in der Bremer Neustadt. Der ehemalige Schokoladen-Produktionsstandort entwickelt sich gerade zu einem gemischt genutzten Stadtquartier. Für die Wärmeversorgung des Quartiers wird mit dem ‚Klimaturm‘ eine innovative Technik erforscht. Tobias Werner von der Firma ‚Stadt. Energie. Speicher GmbH‘, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Rolf-Peter Strauß von der Hochschule Bremen ins Leben gerufen hat, erklärte die Idee hinter dem Turm: „Wir sehen in Großwärmepumpen hohes Potenzial für die künftige, klimaneutrale Versorgung von urbanen Quartieren. Mit dieser neuartigen Wärmepumpenanordnung in der Form eines Turms mit 16m Höhe, verringern wir nicht nur die Schallemissionen auf ein Minimum, sondern sparen Platz, Kosten und Bauzeit.“ Schon in der Testphase ist die Technik hoch im Kurs: Die eigens für die Umsetzung von Strauß und Stadt.Energie.Speicher GmbH gegründete Towergy GmbH hat bereits diverse Anfragen aus dem In- und Ausland. Senatorin Moosdorf dazu:

Die Wärmewende braucht Know-how, Pioniergeist und anwendungsnahe Forschung. In Bremen gehen Wissenschaft und Klimaschutz an vielen Stellen Hand in Hand. Das ist hier eine richtig gute gelebte Verbindung. Der Klimaturm zeigt zudem welches Potenzial Klimaschutz und entsprechende Forschung für unseren Wirtschaftsstandort in den kommenden Jahren haben werden.
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Wärmepumpenbeispiele im dichten urbanen Raum

Einige Straßen weiter besuchte die Klimasenatorin im Anschluss einen Altbau in der östlichen Neustadt. In einer kleinen Seitenstraße, die von Altbremer-Reihenhäusern geprägt ist, finden sich auf engsten Raum gleich drei Wärmepumpen. „Im Rahmen unserer umfassenden Haussanierung haben wir die alte Gasheizung gegen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe getauscht“, berichtete Hauseigentümer David Aswald. „Die Nachbarn waren zunächst etwas besorgt über die möglichen Schallemissionen, haben aber festgestellt, dass die Geräuschkulisse minimal ist.“ Mittlerweile haben auch zwei weitere Nachbarn auf die klimafreundliche Technik gesetzt. Kathrin Moosdorf hob die Bedeutung von Positivbeispielen hervor und betont, dass sich immer mehr gute Beispiele für eine nachhaltige Wärmeversorgung finden lassen: „Im ersten Halbjahr 2025 wurden erstmals mehr Wärmepumpen als andere Heiztechniken installiert – die Technik ist mittlerweile bei vielen Hauseigentümer*innen angekommen. Auch in Bremen gibt es etliche Beispiele effizient laufender Pumpen, die schon heute als Vorbilder für Nachbarschaften und Quartiere dienen.“

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Sanierungslotsen als Kümmerer im Quartier

Die letzte Station der Tour führte zum Quartier Klein Mexiko in Bremen-Hastedt - eines von vier Quartieren im Land Bremen, für die energiekonsens in den vergangenen Jahren energetische Quartierskonzepte hat entwickeln lassen. Um Hauseigentümer*innen nun bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen zu unterstützen, hat die Klimaschutzagentur seit diesem Jahr Sanierungslotsen für die entsprechenden Quartiere bereitgestellt – gefördert mit Mitteln aus dem Klimaschutz-Ressort. „Ich bin erster Ansprechpartner für alle Fragen rund um Dämmen, Heizen, Solarenergie und die damit verbundene Umsetzung sowie Förderungen“, erklärte Knut Fuge, Sanierungslotse in Klein Mexiko. Regelmäßig im Quartier bietet der unabhängige Sanierungslotse persönliche Beratungsgespräche und vor Ort Besuche an. Senatorin Moosdorf begrüßte das quartiersgebundene Engagement und kam vor Ort mit Anwohner*innen ins Gespräch:

Wir unterstützen Bürgerinnen und Bürger dabei, ihre Häuser fit für die Zukunft und klimafreundlich umzubauen – nah, verständlich, machbar.
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