Portrait der Klimaschutzpreisträgerin Ute Dechantsreiter
© energiekonsens, Fotografin Katja Thiele
Für über 30 Jahre Engagement im zirkulären Bauen mit dem Bremer Klimaschutzpreis ausgezeichnet: Architektin Ute Dechantsreiter.

Die freischaffende Architektin und Mitbegründerin des “Bundesverbandes bauteilnetz Deutschland e.V.“, Ute Dechantsreiter, ist die diesjährige Preisträgerin des Bremer Klimaschutzpreises. Die Auszeichnung würdigt ihr langjähriges Engagement im Bereich des zirkulären Bauens und ihre Erfolge, nachhaltige Baupraktiken in der Branche zu etablieren. Überreicht wurde der Klimaschutzpreis von Martin Grocholl, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur energiekonsens und Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft.

„Die wahren Werte stecken schon in dem Gebauten, besser wir schauen richtig hin“, äußert sich Ute Dechantsreiter während der Feierlichkeiten in der Bremer Kunsthalle. Seit über 30 Jahren setzt sich die Preisträgerin für die Wiederverwendung von Bauteilen, den Erhalt von Bestandsgebäuden sowie die Nutzung nachhaltiger Baumaterialien ein. Neben ihrer Tätigkeit als Architektin hat Dechantsreiter federführend beim deutschlandweiten Aufbau von Bauteilbörsen und Netzwerken mitgewirkt und ist als Referentin und Dozentin in der Weiterbildung von Erwachsenen, Studierenden und Jugendlichen tätig. Für ihr langjähriges Engagement wurde die Bremerin nun von der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens mit dem Klimaschutzpreis ausgezeichnet.

„Die Minderung von CO₂ durch die Vermeidung von Abbrüchen, Bauabfällen, den Einsatz von Sekundärbaustoffen und demontierbare Bauweisen findet bis heute eine zu geringe Aufmerksamkeit“, betont Martin Grocholl, Geschäftsführer von energiekonsens. „Ute Dechantsreiter hat mit ihrem persönlichen Engagement und ihrer Expertise im Bereich des zirkulären Bauens einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz geleistet.“

(v.l.n.r.) Martin Grocholl, Ute Dechantsreiter, Senatorin Kathrin Moosdorf
© energiekonsens
energiekonsens Geschäftsführer Martin Grocholl und Senatorin Kathrin Moosdorf (r.) übergeben den Bremer Klimaschutzpreis 2025 an Architektin Ute Dechantsreiter (mitte).

Auch Senatorin Kathrin Moosdorf würdigt die Leistungen der Preisträgerin: „Ute Dechantsreiter hat mit ihrer unermüdlichen Netzwerkarbeit, wegbereitenden Projekten und ihrer Vision von einer Kreislaufwirtschaft im Bauwesen wichtige Impulse für den Klimaschutz in Bremen und darüber hinaus gesetzt.“

Dechantsreiter hat in ihrer Karriere zahlreiche Projekte initiiert und geleitet und an Forschungsprojekten mitgearbeitet, darunter die Bremer RessourcenEffizienzTische, den Aufbau von 15 Bauteilbörsen in Deutschland und die Gründung des Bundesverbandes bauteilnetz Deutschland e.V., deren Vorsitzende sie auch heute noch ist. Aktuell leitet sie das Bündnis Kreislaufwirtschaft Bauwesen Metropolregion Nordwest („bau circle“), das den Wiedereinsatz von Baumaterialien entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Metropolregion Nordwest stärkt und engagiert sich ehrenamtlich in einem Kooperationsnetzwerk für den Wiederaufbau in der Ukraine.

„Jeder noch so kleine Schritt zählt“, sagt Dechantsreiter über ihre Motivation. „Es ist an der Zeit, dass wir die Wertschätzung für unseren Bestand neu entdecken und genauer untersuchen, was wir bereits haben. Die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen muss in alle Köpfe und an jedem Arbeitsplatz praktiziert werden.“

Der Bremer Klimaschutzpreis wird jährlich von energiekonsens, der Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven, vergeben. Mit der Auszeichnung werden Personen geehrt, die sich in besonderer Weise für den Klimaschutz einsetzen.