Auftaktveranstaltung mit starken Partnern aus dem Gesundheitssektor
Am gestrigen Dienstag, 9. Dezember 2025 fiel der offizielle Start für den bundesweit ersten „Energieeffizienztisch Gesundheit“ unter der Leitung von energiekonsens, der Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven. Das neue Netzwerk richtet sich an Unternehmen und Organisationen aus dem Gesundheitswesen — Krankenhäuser, Pflegeheime, ambulante Dienste und andere Gesundheitsdienstleister. Ziel ist es, die Energieeffizienz und den Klimaschutz im Gesundheitssektor nachhaltig zu fördern.
Warum ein Effizienztisch speziell für das Gesundheitswesen?
Mit über 400 registrierten Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken deutschlandweit zeigt die Erfolgsgeschichte bestehender Netzwerke eindrucksvoll, wie effektiv gemeinsames Engagement für Energieeinsparung und Nachhaltigkeit sein kann. Bisher waren diese Netzwerke hauptsächlich in Gewerbe, Industrie und Dienstleistung aktiv — mit dem neuen Gesundheitstisch schließen wir eine wichtige Lücke und eröffnen dem Gesundheitswesen die bewährte Effizienz-Netzwerkstruktur.
Unternehmen der Gesundheitsbranche haben oft ähnliche energetische Herausforderungen, weil sie rund um die Uhr sensible Infrastruktur betreiben. Dazu gehören hohe Stromverbräuche durch medizinische Geräte, strenge Anforderungen an Klima- und Lüftungstechnik für Hygiene, der Betrieb von Kühlketten für Medikamente sowie der Umgang mit Abwärme aus Sterilisation, Laboren oder Wäschereien. Hinzu kommen gesetzliche Pflichten zu Energieaudits und Effizienzmaßnahmen sowie die Notwendigkeit redundanter Systeme und Notstromversorgung, um die Versorgungssicherheit jederzeit zu gewährleisten. Diese Kombination macht die Energiebilanzen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Sanitätshäusern so spezifisch und unterscheidet sie deutlich von anderen Branchen.
„Im Gesundheitswesen schlummern noch oft erhebliche Energieressourcen — durch ineffiziente Gebäude, Prozesse und Technik. Mit unserem neuen Netzwerk wollen wir diese Potenziale gemeinsam heben“, sagt Projektleiter Bernd Langer. „Der regelmäßige Erfahrungsaustausch verschafft Einrichtungen einen Wissensvorsprung: Viele Gesundheitsbetriebe stehen vor ähnlichen Herausforderungen, wie z. B. hohe Wärme- und Stromkosten, komplexe technische Ausstattung und knappe Investitionsbudgets — durch den Netzwerkgedanken können sie gemeinsam Lösungen erarbeiten und schneller umsetzen.“
Auftaktveranstaltung: Kennenlernen, Orientierung und erste Impulse
Beim ersten Treffen standen zunächst das gegenseitige Kennenlernen, erste Projektimpulse und die Vorstellung der Netzwerkarbeit im Mittelpunkt. Teilnehmende Akteure waren Vertreterinnen und Vertreter aus Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Krankenkassen und sozialen Trägerinitiativen. Bernd Langer nutzte die Gelegenheit, um energiekonsens und die Idee der Netzwerke vorzustellen und den Mehrwert der Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich zu erläutern. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die technische Begleitung durch das Ingenieurbüro UTEC — vertreten durch Heinz Eggersglüß und Regine Hirschberg — sowie die Moderation durch Cornelis Rasmussen.
„Unser Ansatz beruht nicht nur auf kurzlebigen Maßnahmen, sondern auf nachhaltiger Veränderung durch gemeinsamen Erfahrungsaustausch, technische Expertise und kontinuierliche Begleitung“, so Langer weiter.
Wie der Energieeffizienztisch Gesundheit strukturiert ist
In den kommenden drei Jahren sind insgesamt neun Treffen geplant — ein Rahmen, der Stabilität und Verbindlichkeit für die teilnehmenden Einrichtungen schafft.
Die Netzwerkarbeit gliedert sich in vier zentrale Projektbausteine:
1. Energieanalysen: Zu Beginn werden Bestandsaufnahmen und Energie- bzw. Verbrauchsanalysen in allen teilnehmenden Einrichtungen durchgeführt.
2. Zielfestlegung: Auf Grundlage der Analysen werden gemeinsame Energie- und CO2-Einsparziele definiert.
3. Regelmäßiger Erfahrungsaustausch: In den Netzwerktreffen teilen die Teilnehmenden ihre Erfahrungen, Best Practices und lernen voneinander.
4. Energiemonitoring & Umsetzungscoaching: Begleitung bei der Umsetzung der Maßnahmen und Überwachung der Zielerreichung über die gesamte Laufzeit.
„Mit dieser strukturierten Vorgehensweise haben wir schon bei vergangenen Effizienztischen gute Erfolge erzielen können. Für die Unternehmen ist es ein entscheidender Vorteil, nicht nur eine kostenlose professionelle Energieberatung zu erhalten, sondern während des Umsetzungscoachings dauerhaft kompetente Ansprechpartner und ein unabhängig moderiertes Netzwerk an ihrer Seite zu wissen. So wollen wir nicht nur kurzfristige Einsparungen erzielen, sondern Veränderungsprozesse in den Einrichtungen dauerhaft verankern“, so Langer.
Ausblick
Energiekonsens lädt gerne noch weitere Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen ein, sich dem Energieeffizienztisch Gesundheit anzuschließen und gemeinsam mit anderen Akteur*innen den Weg in eine energieeffiziente und klimaschonende Zukunft zu gehen. Der nächste Netzwerktermin wird im Frühjahr 2026 stattfinden. Interessierte können sich bei energiekonsens melden.
„Wir freuen uns auf engagierte Partnerinnen und Partner — gemeinsam können wir zeigen, dass Klimaschutz und Gesundheitsversorgung Hand in Hand gehen“, so Langer abschließend.
Bei der Auftaktveranstaltung waren Vertreter*innen folgender Organisationen anwesend:
AOK Bremen/Bremerhaven, AWO Bremerhaven, GENO Gesundheit Nord, Innere Mission Bremen, Reha-Zentrum Bremen, Rotes-Kreuz-Krankenhaus, vielfältig. Pflegedienst